Hitzewelle bedroht Erträge aus dem Wald

Kleine Ortsgemeinden verdienen gut an der Bewirtschaftung ihrer Wälder. Mit den Erträgen können sie fest rechnen, weil sie keiner Umlagepflicht unterliegen. Die Einnahmen unterscheiden sich je nach Lage stark. Bedroht werden sie von der anhaltenden Hitze.

 Die Holzerntemaschine „Harvester“ macht die Nutzholzgewinnung effizienter. In Gusenburg zerteilt so eine Erntemaschine schwere Stämme. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Holzerntemaschine „Harvester“ macht die Nutzholzgewinnung effizienter. In Gusenburg zerteilt so eine Erntemaschine schwere Stämme. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Zehn Orte der Verbandsgemeinde Hermeskeil gehören zum Forstamt Hochwald. Größter Waldbesitzer ist die Stadt Hermeskeil mit ihren 1200 Hektar, woraus pro Jahr bis zu 150 000 Euro an Ertrag aus dem Holzverkauf in die Stadtkasse fließen.

Kleinster kommunaler Waldbesitzer ist Züsch mit 100 Hektar, was pro Jahr zwischen 2000 und 6000 Euro einbringt. "Unser Problem sind die vielen Steillagen entlang der Primstalsperre. Das macht die Holzernte extrem teuer", beklagt Ortsbürgermeister Hermann Bernardy. Hinzu komme als Einnahme aber noch eine Jagdpacht von rund 5000 Euro, was dem Haushalt schon gut tue.

Neuhütten ist zwar von Wald umgeben, dieser gehört jedoch dem Land. Der Ort profitiert dennoch, denn, so Buss: "Ohne Wald kämen wohl kaum Touristen und würden das Skigebiet, die Wanderwege und die Talsperre zur Erholung nutzen."

Besser steht da schon ein Dorf da, das den Wald schon im Namen trägt: Waldweiler. Wie die gesamte Verbandsgemeinde Kell gehört dieser Ort zum Forstamt Saarburg. Ortsbürgermeister Manfred Rauber kann sich pro Jahr über rund 30 000 Euro aus dem Holzverkauf und nochmal so viel aus der Jagdpacht freuen. "Das ist unser größter Posten im Haushalt", sagt er. Diese Einnahmen hätten dafür gesorgt, dass die roten Zahlen erst vor zwei Jahren und nicht schon viel früher Einzug gehalten hätten.

Jetzt bedroht die anhaltende Hitze die Erträge aus der Holzernte. "Eine Waldbrandgefahr besteht bei Trockenheit immer", stellt der Leiter des Forstamtes Hochwald, Bernhard Buss, fest. Mit großflächigen Bränden sei jedoch erst einmal nicht zu rechnen. Eher seien Buschflächen an Waldrändern von Feuer bedroht.

Buss appelliert an alle, die sich im Wald aufhalten: "Rauchen Sie nicht, werfen Sie keine Glasflaschen weg." Grillen sei nur auf den vorgesehenen Flächen und mit Erlaubnis des Waldbesitzers gestattet.

Doch nicht nur die Waldbrandgefahr steigt. Auch Schädlinge breiten sich mit der Hitze aus. Und bei "Käferholz" fallen die Preise schlagartig. "Da hat uns der nasse Mai etwas geholfen", weiß der Forstmann.

Befallene Bäume werden rechtzeitig aus dem Wald geholt, um so die Verbreitung der Käferpopulation möglichst gering zu halten.

Der Klimawandel beschäftigt die Forstleute in beiden Ämtern. "Gegen immer trockenere Sommer, heftige Starkregen und starke Stürme müssen wir unsere Wälder wappnen", erklärt Buss. Man verfolge die Strategie des Mischwaldes. Tief wurzelnde Laubbäume "beschützen" flach wurzelnde Nadelbäume.

"Das sieht nicht einfach nur schöner aus, sondern es macht unseren Wald gleichzeitig auch krisensicherer", sagt der Forstmann. Für ihn steht dabei fest: "Der Wald gewinnt als nachhaltiger Rohstofflieferant, Wasserspeicher und auch Klimastabilisator für uns immer mehr an Bedeutung."

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