Hobby-Historiker erforscht Geschichte seiner Heimat

Wellen · Dorfschreiber Horst Fantes hat bei der Wellener Kirmes sein neuestes Werk präsentiert. Diesmal beschäftigte sich der Hobby-Historiker mit dem Ersten Weltkrieg und sammelte dabei viel Fotomaterial.

 Anhand von alten Fotos will Dorfschreiber Horst Fantes die Geschichte seines Heimatortes Wellen für die Nachwelt erhalten. TV-Foto: Ludwig Hoff

Anhand von alten Fotos will Dorfschreiber Horst Fantes die Geschichte seines Heimatortes Wellen für die Nachwelt erhalten. TV-Foto: Ludwig Hoff

Wellen. Wenn Horst Fantes in seiner Freizeit in alten Schriften und Briefen schmökern kann, dann ist er in seinem Element. "Es ist fast zu einer Sucht geworden", sagt der Wellener, der bei seiner Recherchearbeit stets die Geschichte seines Heimatdorfes und die seiner Bewohner im Auge hat. In seiner jüngsten Arbeit befasste sich der Hobby-Historiker mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen für Ort und Menschen. Fast schon Tradition: In Wort und Bild präsentierte er die Ergebnisse am Nachmittag des Kirmessonntags den interessierten Zuschauern.

60 männliche Bewohner hätten in den Krieg ziehen müssen, berichtet der Heimatforscher. Eine "enorm hohe Zahl", setze man sie mit den zur damaligen Zeit bestehenden 67 Wellener Haushalten (407 Einwohner) in Relation. "Fast aus jedem Haus war einer dabei." Für acht Soldaten endete die Kriegsteilnahme tragisch: Sie kehrten nicht mehr heim. In den vergangenen Jahren ging der gelernte Winzer und heutige Verwaltungsangestellte Horst Fantes bei der Landwirtschaftskammer in Trier alten Wellener Hausnamen und Häusern oder Schulklassen um die vorvergangene Jahrhundertwende auf den Grund. Zu einem Schulklassen-Foto veranstaltete Fantes eine Art "Wer-kennt-wen-Spiel" im Ort - mit durchschlagendem Erfolg: "Die Namen nur weniger Kinder haben wir nicht herausgefunden." Im Rahmen seiner neuesten Arbeit ging der 48-Jährige auch der Frage nach, warum im Ersten Weltkrieg gerade über dem Wellener Bahnhof Bomben niedergingen. Das Ergebnis: Es sei ziemlich sicher, dass es sich um eine Verwechslung gehandelt habe.
Der Stoff geht dem Dorfschreiber so schnell nicht aus: Angesichts des aktuellen Neubaus der Brücke zwischen Wellen und dem luxemburgischen Grevenmacher dreht sich im kommenden Jahr alles um das historische Bauwerk: "Ich stecke schon mitten in der Arbeit", sagt Fantes. LH

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