Hobbymusiker geben sich musikalisch fit wie die Profis

Hermeskeil · Erstmals hat der Kreismusikverband Trier- Saarburg ein Projektorchester zusammengestellt, das innerhalb kürzester Zeit ein Konzertrepertoire erarbeiten kann. Sonderkurse, die es für den Jugendbereich seit Jahren gibt, sollen auch verstärkt für erwachsene Musiker angeboten werden. Insgesamt 17 Vereine machten in der Hermeskeiler Hochwaldhalle mit.

 45 Musiker aus 17 Vereinen finden sich im Projektorchester Ü 30 in Hermeskeil zusammen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

45 Musiker aus 17 Vereinen finden sich im Projektorchester Ü 30 in Hermeskeil zusammen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Normalerweise vergehen Monate, bis ein Musikverein ein neues Repertoire für ein Konzert einstudiert hat. Berufsmusiker bekommen diese Zeit nicht. Dass es auch Amateure schaffen, an einem Wochenende ein komplettes Konzert einzustudieren und aufzuführen, hat beim Kreismusikverband Trier-Saarburg das neue Projektorchester Ü 30 bewiesen.
"Es war die Idee von Kreisdirigent Rainer Serwe", freut sich Kreisvorsitzender Erwin Berens. Für die Vereinsjugend gebe es bereits so viele Angebote, da sei es an der Zeit, auch mal wieder was für die Leute über 30 Jahre zu tun.
17 der 92 Vereine im Kreisverband schickten 45 Musiker, die sich innerhalb von zweieinhalb Tagen zu einem harmonischen Klangkörper formieren mussten.
"Das ist eine echte Herausforderung", bestätigte Trompeter Andreas Trampert aus Gusenburg. Immerhin wurden alle mit unbekanntem Notenmaterial konfrontiert. Aber die Zweifel es zu schaffen, sagt der 50-Jährige, seien bei allen schnell verflogen.
"Vom Stil her haben wir nichts anderes einstudiert wie in den Musikvereinen selbst", erklärt Kreisdirigent Serwe, der diesem Orchester eine enorme Disziplin und Motivation bescheinigte. Da kam der obligatorische Marsch nicht zu kurz, Modernes wie Stücke von Henry Mancini, und Anspruchsvolles wie das Phantom der Oper von Sir Andrew Lloyd Webber, was dem rein weiblich besetzten Posaunenregister einen sehr dynamischen Einsatz abverlangte.
Zusammenarbeit der Vereine verbessern



Bis zu acht Stunden am Tag wurde musikalisch gearbeitet, aber auch am Abend schon mal zusammen gesungen, wie der Dirigent den rund 80 Zuhörern in der Hochwaldhalle verriet. "Das war ein wirklich spannendes Wochenende", freute sich der 31-jährige Orchesterleiter. Alle zwei Jahre will er ein solches Projektorchester zusammenstellen und erfahrene Musiker an dieser Herausforderung wachsen lassen.
Zuhörer Bernd Trösch (52) aus Geisfeld hat die Idee und das Ergebnis gut gefallen: "Es ist erstaunlich, dass solch eine zusammengewürfelte Truppe eine solche Leistung bringt." Kreisvorsitzender Erwin Berens hofft darauf, dass neue Bekanntschaften und Freundschaften die Zusammenarbeit aller Musikvereine im Kreisverband verbessert. doth
Extra

Deutlich verbessert hat sich die Arbeit im Ressort "Musikalische Aus- und Fortbildung" des Kreismusikverbandes. Hierfür zeichnen seit 2011 Kreisdirigent Rainer Serwe und Claudia Allar verantwortlich, die Lehrgänge organisieren. Durchschnittlich nehmen jährlich über 200 Musiker daran teil. Das verbandseigene Kreisorchester ist aus einem solchen Lehrgang hervorgegangen. doth

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