Hoch zu Ross durch fremde Lande

Züsch/ Mafra · Trec ist die Sportart, die aus normalem Wanderreiten einen harten Wettkampf macht. Lena Kopnarski (19), Lea Gröber (18) und Maria Schmitt (19), die auf dem Züscher Rosenhof trainieren, sind mit dem 4. Platz von der Weltmeisterschaft in Portugal zurückgekommen, wo 120 Trec-Reiter aus 14 Nationen antraten.

 Für Anna- Maria Schmitt, Lea Gröber und Lena Kopnarski (von links) sind Wasserdurchritte auf der zu reitenden Route etwas ganz Alltägliches. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Für Anna- Maria Schmitt, Lea Gröber und Lena Kopnarski (von links) sind Wasserdurchritte auf der zu reitenden Route etwas ganz Alltägliches. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Züsch/ Mafra. Karte und Kompass in der Hand, die Aufgabe im Blick: jetzt bloß nicht die Nerven verlieren, auch nicht bei vollem Galopp. Trec-Reiten ist eine Herausforderung, in der fast alle anderen Reitsportarten vorkommen. "Es ist Wanderreiten als Wettbewerb", erklärt Lena Kopnarski aus Abtei, die gerade mit ihren Team-Kolleginnen Anna- Maria Schmitt aus Ludwigshafen und Lea Gröber aus Thiergarten mit dem 4. Platz in der Juniorenwertung von der Weltmeisterschaft im portugiesischen Mafra heimgekehrt ist. 120 Trec-Reiter aus 14 Nationen waren angetreten, Meisterehren zu erringen.Alle drei trainieren auf dem Züscher Rosenhof. Dessen Besitzerin, Rainhild Wenzel, ist eine erfahrene Trec-Reiterin. "Dieser Sport ist wesentlich vielseitiger als Springen oder Dressur", erklärt sie. Das gilt auch für die Pferde, denen es nichts ausmachen darf, schnell Wassergräben zu überwinden und die sich nicht ablenken lassen dürfen, etwa durch Verkehrsgeräusche oder seltsame Hindernisse im Gelände.Trec entstand vor gut 30 Jahren in Frankreich. Die Abkürzung steht für: Techniques de Randonnée Equestre de Compétition. Eigentlich sollten professionelle Wanderreit-Führer ausgebildet und qualifiziert werden. Es wurde eine neue Sportart.Veranstalter können aus 33 Aufgaben 16 aussuchen, mit denen sie die Sportler herausfordern. "Da weißt du nie, was kommt und musst deshalb alles können", beschreibt Lena den Reiz dabei. Hindernisse, Tore öffnen und schließen, ohne abzusteigen, durchs Wasser, Gräben überwinden, und das alles in wildfremder Umgebung, ganz allein auf sich gestellt und auch noch mit exakter Zeitvorgabe, ist für Trec- Reiter Normalität. Hinzu kam die portugiesische Gluthitze des Sommers."Wir wissen immer auf 25 Meter genau, wo wir sind, nur mit Karte und Kompass", hält Lena allen vor Augen, die dem weiblichen Geschlecht Orientierungslosigkeit nachsagen. Überwacht wird ein solcher Wettbewerb von sehr vielen Punktrichtern, deren Kontrollstellen jedoch nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind.Nach Portugal, Italien und Frankreich ist Deutschland die viertbeste Nation im Trec-Sport. "Zwei bis drei Jahre muss man mit seinem Pferd trainieren", weiß Anna-Maria. Jedes Wochenende sind die drei Gymnasiastinnen auf dem Rosenhof zu finden, damit sie und ihre Tiere fit bleiben. Das nächste Ziel der Juniorinnen ist die Europameisterschaft in Belgien im September des nächsten Jahres. dothExtra

Trec (Techniques de Randonné Equestre de Compétition) ist eine Reitsportdisziplin, die auch Orientierungsreiten genannt wird. Sie ist aus der französischen Ausbildung zum Wanderreitführer entstanden. Die Reiter müssen festgelegte Distanzen mit ihrem Pferd zurücklegen. Sie dürfen sich dabei mit Karten und Kompassen orientieren. Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern um das genaue Einhalten der Reitroute. Auf der Strecke sind an unbekannten Stellen Kontrollposten aufgestellt, welche die Zeit und Richtung jedes Reiters dokumentieren. Zwischen zwei Kontrollposten soll eine vorgegebene Geschwindigkeit möglichst genau eingehalten werden. Weitere Informationen zu Umwelt und Reiten gibt die Deutschen Reiterlichen Vereinigung unter der Telefonnummer 02581/ 6362-534.doth

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