Hochschule will Nationalpark unterstützen

Birkenfeld · Mittels Mikrodrohnen miterleben, was sich im Nationalpark tut, oder ihn mit dem E-Bike direkt erkunden: Das sind zwei Ansätze, die mit der Hilfe des Umwelt-Campus Birkenfeld angepackt werden könnten - falls der Nationalpark kommt.

Birkenfeld. Die Hochschule in Neubrücke, der Umwelt-Campus Birkenfeld, könnte dazu beitragen, den Nationalpark zu einer starken Marke zu machen, wie führende Vertreter jetzt deutlich machten. Tenor dabei: Sie haben großes Interesse, sich in den Prozess einzubringen und ihn durch eigene Aktivitäten in den Bereichen Lehre und Forschung zu begleiten und zu fördern.
Für Professor Dr. Norbert Kuhn, den in Trier ansässigen Präsidenten der Hochschule, ist das Projekt "eine besondere Chance, uns in der Region einzubringen". Die Hochschule sei schließlich ein Teil davon, betonte auch Stefan Naumann. "Die Demografie trifft irgendwann auch uns", argumentierte der in Sensweiler wohnende Professor. Beeindruckend empfindet er den durch den Nationalpark bereits angestoßenen Diskussionsprozess. Für ihn ist der Umwelt-Campus mit seinen vielen Arbeitsplätzen das beste Beispiel, "wie viel man in der Region bewirken kann".
Dessen geistiger Vater, der frühere Landrat Ernst Theilen, bedauert, dass in Sachen Nationalpark "von den künftigen Nutznießern bisher so gut wie nichts zu hören ist". Damit meint er zum einen die jüngere Generation, zum anderen aber auch die hier ansässigen Unternehmen. Aber auch bei den Studenten sei das Thema noch zu wenig präsent, ergänzte Naumann: "Da müssen wir mehr tun." Ein Ansatz wären regionale Projekte und Umfragen zum Nationalpark. Denkbar sind darüber hinaus aber auch mit der Nationalpark-Idee verknüpfte Forschungsaufträge. Dafür könne die Hochschule wie auf anderen Feldern möglicherweise erhebliche Drittmittel akquirieren, sagte Naumann. "Es gibt genug Geld, aber nicht genug gute Projekte", verdeutlichte auch Professor Dr. Peter Heck, Leiter des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement auf dem Campus. Auch vor diesem Hintergrund hat Altlandrat Ernst Theilen eine Konzeption für eine innovative Nachhaltigkeitsregion vorgelegt. Dabei spielt der Umwelt-Campus, der nach seinen Vorstellungen eine wissenschaftliche Patenschaft für den Nationalpark übernehmen könnte, eine tragende Rolle. Nach Meinung des früheren Staatssekretärs im Mainzer Innenministerium wäre auch die Nationalpark-Verwaltung bei der einzigen Null-Emissions-Hochschule in Europa und der "grünsten Hochschule Deutschlands" am besten aufgehoben. Diese Standortfrage aber könne und müsse auf politischer Ebene entschieden werden, ist man sich am Umwelt-Campus einig. Heck will bei der nächsten Biomassetagung im November auch die "Ökonomie des Nationalparks" zum Thema machen.

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