Höchstes Niveau zum Abschluss der Serenaden

Saarburg · Die außergewöhnlichen Talente der Teilnehmer an den Saarburger Serenaden haben in ihrem letzten von acht Konzerten noch einmal bewiesen, dass sie schwierigste Werke beherrschen. Festivalleiter Semyon Rozin ist von den Erfolgen des Meisterkurses begeistert.

 Für Benjamin Brittens Simple Symphony müssen alle Streicher des Saarburger Musikfestivals ganzen Einsatz zeigen. Brittens Sinfonie von 1934 gilt unter Musikern als durchaus anspruchsvoll. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Für Benjamin Brittens Simple Symphony müssen alle Streicher des Saarburger Musikfestivals ganzen Einsatz zeigen. Brittens Sinfonie von 1934 gilt unter Musikern als durchaus anspruchsvoll. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. Gefragt, ob er denn mit seinen Schützlingen zufrieden ist, fällt dem Leiter des Festivals Saarburger Serenaden, Semyon Rozin, auf Anhieb nur das englische Wort "thrilled" ein, was so viel heißt wie, von der Begeisterung gepackt sein. "Was diese 63 Studenten erreicht haben, ist unglaublich", stellte er schwärmerisch fest.
Es sei darum gegangen, in einer idealen Umgebung ohne Ablenkung zu arbeiten. Das hätten die Studenten begriffen. Im Abschlusskonzert war das zu hören und zu spüren.
Das bestätigte auch die Mezzo- Sopranistin Samantha Resser (22) aus USA: "Ich habe große Musik gelernt, in einer großartigen Umgebung." Sopranistin Alexandra LeBlanc (28) aus Kanada: "Ich habe gelernt, auf professionelle Art zu lernen und von einer unglaublichen Vielfalt der Stile profitiert."
Profitiert hat nach Ansicht des Saarburger Beigeordneten Norbert Jungblut die gesamte Stadt. "Auch im nächsten Jahr wird es ein solches Festival geben", versprach er im Auftrag von Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. In der Pause des Konzertes freute sich Alfred Karges (65) aus Irsch, einer von rund 200 Zuhörern: "Ich liebe klassische Musik. Hier spielen junge Leute, die ernsthaft an ihrer Karriere arbeiten. Das ist gut herauszuhören."
Ein besonderes Erlebnis war der 21- jährige Pianist Zhe Wen aus Xiyou in China. Noten brauchte er keine, um Sergei Prokofjews (1895- 1953) Sonate Nr. 7 zu spielen, nur ein Papiertaschentuch, um sich danach den Schweiß von der Stirn zu wischen. Der Jubel war groß.
Nachgeholt wurde das Duett aus Vincenzo Bellinis Oper "Norma" von Yi- Lin Hsu und Kristin Dauphinais, die vor dem Eröffnungskonzert erkrankt war.
Und ganz zum Schluss noch eine weitere Zugabe, die Trinkszene aus Franz von Suppés Operette "Zehn Mädchen und kein Mann", die, wie in Mannebach, Jubel auslöste. Mit diesem lebenslustigen Eindruck hat sich das Festival Saarburger Serenaden für dieses Jahr verabschiedet. Sicherlich werden wieder viele Asiaten dabei sein, denn, so Festivalleiter Rozin: "Dort gibt es ein enormes Potenzial an jungen Talenten, die für die europäische Musik brennen." doth

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