Höllisch gutes Schwermetall

Aus über 100 Bewerbern, teilweise aus Übersee, haben die Organisatoren des sechsten Highway-to-Kell-Festivals zwei Bands aus Ungarn herausgefiltert. "Piknik Park" und "Iron Maidnem" ließen die Sporthalle in Kell erbeben.

 Die stimmliche Urgewalt von Zoltan Kiss („Iron Maidnem“) riss die Fans in der Keller Sporthalle mit. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die stimmliche Urgewalt von Zoltan Kiss („Iron Maidnem“) riss die Fans in der Keller Sporthalle mit. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. (doth) "Wir schauen uns ein ganzes Jahr lang um, denn wir kaufen nicht gerne die Katze im Sack", begründete Markus Hau vom sechsköpfigen Organisatorenteam des SV Kell die Wahl. Man habe sich Auftritte der beiden Bands selbst angeschaut und sie dann nach Kell geholt. Über 100 Bewerbungen gingen auf der Internetseite des Festivals ein, sogar aus Brasilien.

Für jüngere Fans und gestandene Metallrocker



Ist die junge Band "Piknik Park" eher etwas für jüngere Heavy-Metal-Fans, weil sie sich der Werke von "Linkin Park" annimmt, ist die zweite ungarische Formation so richtig für gestandene Metallrocker. Hier geht es um die Musik von "Iron Maiden", der 1974 gegründeten Band, die dieses Musikgenre bis heute lautstark in die Gehörgänge der Fans donnert.

Sind die Originale bei Welttourneen mit eigenem Jumbo unterwegs, machen das die Ungarn ein paar Nummern kleiner, aber nicht leiser. Auch das Maskottchen "Eddie", ein 2,50 Meter großes Monster und Markenzeichen der "Eisernen Jungfrauen", wie "Iron Maiden" auf Deutsch heißt, darf nicht fehlen. Was gespielt wird, konnten die Fans vorher im Internet selbst bestimmen. Die Hits "Two Minutes to Midnight", "Hallowed be Thy Name" und "Number of the Beast" waren am häufigsten angeklickt worden. Stimmgewaltig riss Zoltan Kiss seine Zuhörer mit, dezibelstark unterstützt von den Gitarristen Zoltan Cserfalvi und Bela Boros, dem Bassfundament von Mihaly Beviz und Tempomacher Krisztian Balogh am Schlagzeug. Erstaunlich textsicher zeigten sich die 1300 Zuhörer bei den Iron-Maiden-Titeln. Doch nichts übertraf die stimmliche Urgewalt von Zoltan Kiss. Aber wo blieb "Eddie", das Maskottchen, das irgendwie aussieht wie "Achmed der tote Terrorist"? Erst bei den Zugaben tauchte das Monster mit blinkenden Augen und freiliegendem Hirn auf, um gleich wieder von der Bühne zu wanken. Gefeiert wurde bis in den frühen Morgen, auch für den guten Zweck. Im vergangenen Jahr kamen 500 Euro für die Kapelle des DRK-Altenheims zusammen. Dieses Mal fließt der Erlös an den Kindergarten in Kell.

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