Hoffen auf eine neue Ära

LANGSUR. (ph) Aufgeschlagene Knie und staubige Lungen sollen für die Fußballer der SG Langsur/Metzdorf/Mesenich bald der Vergangenheit angehören: Womöglich schon zu Beginn der neuen Spielzeit soll der Aschenplatz der Gemeinde an der Sauer in ein Rasen-Spielfeld umgewandelt werden. Während der Bauarbeiten gehen die Kicker wahrscheinlich ins "Exil" ins luxemburgische Wasserbillig.

In Wasserbillig wollen die Spieler der SG Langsur/Metzdorf/Mesenich im Stadion "Im Park" ausprobieren, wie es sich auf frischem Grün gegen den Ball tritt. Denn die am gegenüberliegenden Sauerufer angesiedelte Gemeinde verfügt bereits über einen Rasenplatz. "Wir rechnen stark damit, dass wir nach Wasserbillig ausweichen können, aber definitiv ist das noch nicht", sagt Kurt Filges, der Vorsitzende des SV Langsur. Ortsbürgermeister Karl Heinrich Orth bestätigt, dass er bereits schriftlich im Wasserbilliger Rathaus angefragt habe, ob die Langsurer Fußballer zum Trainieren über die Grenze kommen könnten. Sein dortiger Kollege habe bereits sein Entgegenkommen signalisiert, sagte Orth. Vor wenigen Wochen gab nun auch der Langsurer Ortsgemeinderat sein Einverständnis zu dem Projekt, das - Berieselungsanlage inklusive - an die 70 000 Euro kosten wird. Davon sollen etwa 25 000 Euro durch Zuschüsse des Landessportbundes und des Kreises gedeckt werden, den Rest übernehme die Gemeinde, sagt Vereinschef Filges. Allerdings nicht ohne Gegenleistung: der SV Langsur verpflichtet sich, das Gelände für 25 Jahre zu pachten und während dieser Zeit für die Pflege des Platzes zu sorgen. Zudem sollen die Schulen der Gemeinde ein Nutzungsrecht erhalten. Im Gegenzug gewähre die Gemeinde einen Zuschuss zu den Wasser- und Stromkosten, sagt Ortsbürgermeister Orth. Für die SG Langsur/Metzdorf/Mesenich, die seit Anfang der 90er Jahre besteht, ist die Anlage eines Rasenplatzes mehr als der simple Austausch des Belages. Es könne der Beginn einer neuen Ära werden. "Wir erhoffen uns von dem Projekt schon einen Schub, vor allem für die Jugendarbeit", sagt Kurt Filges. Derzeit verfügt die SG lediglich über eine eigene D-Jugend, die C- bis A-Jugendlichen bilden eine Spielgemeinschaft mit Igel und Zewen. "Vielleicht können wir dann auch eine E- und F-Jugend bilden", hofft der Vereinsvorsitzende. Bis jedoch für den Langsurer Fußball glorreiche Zeiten anbrechen, gilt es, die Gegenwart zu meistern. Denn die Erste Mannschaft belegt derzeit in der B-Klasse nur den vorletzten Tabellenplatz, der Abstieg in die C-Klasse droht. Und sollte der Wirklichkeit werden, wäre auch der Abschied von aufgeschlagenen Knien und staubigen Lungen nur ein schwacher Trost.

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