Hohe Investition in Baugebiet

NITTEL. (kpj) In diesem Jahr will die Obermoselgemeinde kräftig investieren. Rund drei Millionen Euro sind im Haushaltsplan für Investitions- und Fördermaßnahmen vorgesehen. Im Verwaltungshaushalt klafft eine Lücke von 440 000 Euro.

 Im Zuge der Kanalsanierung werden Moselstraße und Schneidergasse neu ausgebaut.Foto: Karl-Peter Jochem

Im Zuge der Kanalsanierung werden Moselstraße und Schneidergasse neu ausgebaut.Foto: Karl-Peter Jochem

Zur Finanzierung der geplanten Investitionsmaßnahmen müssen 2,3 Millionen Euro an Krediten aufgenommen werden. Den größten Posten macht die Erweiterung des Baugebietes "Oberberg" aus. Nach dem bereits beschlossenen Bebauungsplan sollen hier 60 Baustellen entstehen. "Die Gemeinde ist bestrebt, alle Grundstücke aufzukaufen", sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Frieden. In einer Anliegerversammlung sei darüber weitgehend Einigkeit mit den 42 Eigentümern erzielt worden. Für Grunderwerb, Baukosten und Abwasserbeseitigungs-Einrichtungen sind im Haushalt rund 1,9 Millionen Euro eingeplant. Das sei zwar eine hohe Summe, erläuterte der Ortsbürgermeister, allerdings rechnet er damit, das Geld durch den Verkauf der Grundstücke wieder einzunehmen. "Wegen der reizvollen Lage, dem weitgehend intakten weinbaulichen Umfeld und der vorhandenen Infrastruktur ist die Nachfrage nach Bauland riesengroß", sagt Frieden. Aber auch die ursprünglichen Eigentümer hätten Interesse angemeldet und würden mindestens 40 Prozent der Baustellen wieder zurückkaufen. Neben der Erschließung des Neubaugebietes hat der Gemeinderat eine ganze Reihe von Straßenbaumaßnahmen beschlossen. 130 000 Euro sind für den Ausbau der Straße "Im Blümchen" vorgesehen. Von diesem Betrag sollen im nächsten Jahr 80 000 Euro an wiederkehrenden Beiträgen zurückfließen. Die Straßen "Im Oberberg" und "Auf Merschel" sollen in zwei Bauabschnitten fertiggestellt werden. Abzüglich der Erschließungsbeiträge und einer Landeszuweisung müssen knapp 23 000 Euro aus der Gemeindekasse finanziert werden. Für den zweiten Bauabschnitt wurde eine Verpflichtungsermächtigung über 504 000 Euro veranschlagt, wovon der Gemeindeanteil 32 400 Euro beträgt. Im alten Ortskern sind bereits die Bagger angerückt. "Moselstraße" und "Schneidergasse" seien durch zahlreiche Reparaturen sanierungsbedürftig. Teilweise seien noch hohe Bordsteine vorhanden, zudem würden die Verbandsgemeindewerke Versorgungsleitungen in den Straßen reparieren, sagte der Ortsbürgermeister. Die hohen Bordsteine sollen verschwinden, die Straßen neu angelegt und den Grundstückszufahrten angeglichen werden. Von den veranschlagten 561 000 Euro Gesamtkosten trägt die Gemeinde abzüglich der Ausbaubeiträge und Landeszuweisungen 76 680 Euro. Weitere Baumaßnahmen sind an der Nitteler Kirche und der Rehlinger Kapelle vorgesehen. Dort werden für 15 000 Euro die Friedhofswege erneuert. Trotz des hohen Fehlbedarfs im Verwaltungshaushalt und der Millionen-Kreditaufnahme sieht der Ortsbürgermeister den Gesamthaushalt positiv: "Wir setzen auf unsere reizvolle Landschaft, den Fremdenverkehr und den Weinbau. Nur weil wir in den vergangenen Jahren viel investiert haben, hat sich Nittel positiv entwickelt." Allerdings könnten die Schulden nicht aus eigener Kraft abgebaut werden. Hier seien grundlegende steuerliche Änderungen dringend erforderlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort