Hohes Engagement

Zum Artikel "Jugendgruppe neu gegründet"(TV vom 7. Dezember):

Mit den in diesem Artikel zitierten Worten unseres Pastors Herrn Klauer wird den vorangegangenen Jugendgruppen zu Unrecht Fehlverhalten vorgeworfen. Es darf durch das Verhalten von wenigen nicht den Anschein nehmen, dass alle so waren. Die gute und aufrichtige Arbeit der Mehrheit der bis zu 30 beteiligten Jugendlichen kann nicht so einfach ignoriert werden. Als wir vor zehn Jahren einen Jugendtreff haben wollten, standen keine Räume für uns zur Verfügung. Die Kommune hat kein Bürgerhaus in Oberemmel, und der damalige Pastor war nur schwer zu überzeugen, uns den Keller im Pfarrheim zur Verfügung zu stellen. Wir begannen bei Null. Die erste von fünf Renovierungen stand an, da der Keller eine schlechte Außenisolierung hat, setzt sich mit der Zeit immer wieder Schimmel an den Wänden an. Um den Keller nutzen zu können, stellten wir acht Jahre ein ständiges Mitglied im Pfarrgemeinderat ab und halfen beim Auf- und Abbau sowie mit Thekendiensten beim Pfarrfest. Wir verdienten uns über eigene Veranstaltungen, Getränke- und Essenverkauf in unserem Keller die gesamten Einnahmen eigenständig. Womit wir Stück für Stück die Inneneinrichtung verbesserten und ausbauten. Weder ein Vertreter der Kommune noch der Kirche unterstützten uns ideell oder materiell. Wir mussten auch mit den schwierigen Charakteren, die es in so einer Gruppe gibt, alleine fertig werden. Was auch nicht immer so einfach war. Wir spendeten jährlich eine nicht unerhebliche Summe aus unserer Kasse an die Pfarrgemeinde, um uns an den Nebenkosten des Gebäudes zu beteiligen. Als dann eine Hand voll Leute die Lüftungsanlage zerstörten, war keiner bereit, für den Schaden gerade zu stehen und die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Es half auch keiner von der offiziellen Seite, die Angelegenheit zu lösen. Der amtierende Vorstand sah sich gezwungen, daraufhin den Keller aufzulösen. Man verkaufte die Einrichtung, um sie vor dem Verfall im feuchten Keller zu bewahren, und übergab den Restbestand der Kasse, eine vierstellige Summe, dem Pastor. Die Leute, die weiter Jugendarbeit machen wollten, gründeten den Verein "Nikolausfreunde Oberemel e.V". Diese Gruppe veranstaltete in diesem Jahr zum 8. Mal die Nikolausparty, die seit Jahren ein fester Bestandteil der Dorfaktivitäten ist und ein großer Erfolg: Das eingenommene Geld wird, wie jedes Jahr, einem guten Zweck zu geführt und nicht "verschleudert". Thomas Michels, Oberemmel

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