Holzeinschlag von Fichten wird im Nationalpark höher sein als jetzt

Morbach/Mainz · Der Einschlag bei Fichten soll in den Anfangszeiten des Nationalparks höher ausfallen als derzeit, teilte das Umweltministerium mit. Die Holzwerke in und um Morbach haben ihre Sägewerkkapazität aufgrund von Holzmangel innerhalb eines Jahres um 40 Prozent reduziert.

Morbach/Mainz. Bereits ohne Nationalpark haben die drei Holzwerke in und um Morbach mit einem Mangel an Holz zu kämpfen. Deshalb schauen sie sehr genau hin, was im Nationalpark passieren soll. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat nun auf TV-Nachfrage erklärt, dass im geplanten Nationalpark "insbesondere in den ersten Jahren noch Mengen an Fichten anfallen, die über dem bisherigen Einschlag liegen." Gegenteiliges habe das Umweltministerium nicht erklärt, womöglich handele es sich um ein Missverständnis, sagte Ministeriumssprecherin Stefanie Lotz. Der TV hatte einen Ministeriumsmitarbeiter bei einer Nachfrage beim jüngsten Nationalparkforum so verstanden, dass in der Startphase des Parks die Einschlagmenge von derzeit 40 000 Festmetern in etwa konstant beibehalten werde. Das Ministerium erklärt die stärkere Fichtenentnahme in den Anfangszeiten damit, dass Moore und Bachauen renaturiert und die standortfremden Nadelbäume deshalb entfernt würden.
Lotz: "Diese Maßnahmen dienen dem Anschub einer natürlichen Entwicklung und werden in dieser Weise nicht über 30 Jahre erfolgen." Der gesamte Entwicklungszeitraum könne zwar bis zu 30 Jahren dauern. Die Menge der eingeschlagenen Fichten werde jedoch je nach Abhängigkeit der Entwicklung abnehmen.
Die Detailplanung werde im sogenannten Nationalparkplan erstellt. Der Plan werde alle zehn Jahre erneuert, um sich der Entwicklung im Nationalpark anpassen zu können. Die Sägewerke in und um Morbach haben aufgrund von Holzmangel ihre Sägewerks-kapazität innerhalb eines Jahres von einer Million Festmeter auf 600 000 Festmeter verringert. So lautet die Schätzung von Karl-Robert Kuntz, Geschäftsführer der Elka-Holzwerke in Morbach. Zusammen hätten die drei Unternehmen im vergangenen Dreivierteljahr 80 bis 100 Arbeitsplätze abgebaut. In einem TV-Bericht hieß es vor wenigen Tagen, so viele Arbeitsplätze seien allein bei den Elka-Holzwerken verloren gegangen. Dies war falsch, die Elka-Werke haben laut Kuntz in dem besagten Zeitraum um die 20 bis 25 Mitarbeiter entlassen. Derzeit beschäftigen die drei Morbacher Holzwerke um die 420 Mitarbeiter. mai

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