Horror in Tawern

Tawern · Romanautor Arno Strobel hat zur Autorenlesung in seinem Heimatort Tawern eingeladen. Die Vorstellung des neuen Thrillers im mit rund 200 Besuchern sehr gut gefüllten Saal im Tawerner Bürgerhaus wurde für den Schriftsteller zum Heimspiel.

Tawern. Eine in düsterem Blau ausgeleuchtete Bühne und elek-tronische Klänge bereiteten die rund 200 Besucher der Lesung von Romanautor Arno Strobel aus Tawern im neuen Bürgerhaus seines Heimatortes auf ein gruseliges Abenteuer vor. Das Publikum, zum größten Teil Freunde und Arbeitskollegen Strobels aus Tawern und Luxemburg, aber auch interessierte Thrillerfreunde, die Strobels zuvor erschienenen Bücher kannten und schätzen, war in erwartungsvoller Stimmung, als der Schriftsteller mit 15minütiger Verspätung die Bühne betrat.
Zu Beginn seiner Lesung zeigte sich Strobel von seiner humorvollen Seite. Er kokettierte mit dem oft gehörten Gedanken, er selbst müsse ein merkwürdiger Charakter sein, wenn er sich so gruselige Geschichten ausdenken würde.
Der 49-Jährige hatte stattdessen einen Test parat, der zeigen sollte, dass auch in ganz normalen und harmlosen Menschen Anlagen zu einem Massenmörder oder Serienkiller vorhanden sein können. "Der Test ist von der CIA und dem FBI entwickelt worden", erklärte der in Jeans und Jacket betont sportlich-elegant auftretende Schriftsteller. Zum Vergnügen des Publikums traf es eine Gertrud aus Strobels Freundeskreis, die durch die Beantwortung der Testfrage jene vermeintlichen Veranlagungen offenbarte.
Bei der Lesung aus Strobels neuem Thriller "Das Skript" wurde es dann tatsächlich gruselig. Das mit vielen Details gespickte sadistische Quälen eines weiblichen Opfers schnürte manchem Zuhörer die Kehle zu.
Strobel stellte den Textpassagen der Horrorhandlung aber "zur Erholung" eine betont sachlich gehaltene Beschreibung der Polizeiarbeit gegenüber. Wobei der "menschelnde Faktor" auch nicht zu kurz kam.
Strobels Lesung kam eher im Stil eines Unterhaltungskünstlers daher. Kein Sitzen am Schreibtisch mit Leselampe. Stattdessen eine kleine Multimediashow mit eingespielter Musik und Fotos, die auf eine Leinwand projiziert wurden. Strobel selbst saß im Dunkeln, nur er selbst wurde von einem Spotlight angestrahlt. Er las aus einem Manuskript im Din-A-4-Format, während er mehr an einem Hocker mit stählernen Beinen lehnte denn saß. Um sich Gehör zu verschaffen, nutzte der Autor ein Mikrofon, das ganz modern als Headset getragen wurde. Diese Hilfskonstruktion war aufgrund der Größe des Saals absolut angebracht.
Nach der Lesung ging die Veranstaltung nahtlos in eine Party mit Live-Musik, Freibier und vielen Gesprächen über. Strobel fühlt sich sichtlich wohl in seinem Heimatdorf Tawern. Auch wenn von den alt eingesessenen Tawernern kaum jemand im Publikum saß: für den Bestsellerautoren war der Auftritt ein echtes Heimspiel. jbo

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