"hr tv" schafft super Einschaltquote in der Stadthalle

SAARBURG. Witzig, spritzig und äußerst einfallsreich war die erste Kappensitzung der Karnevalsgesellschaft Hau- Ruck am Samstagabend in der ausverkauften Stadthalle in Saarburg.

Vehementen Karnevalsgegnern und allen, für die mehrstündige Kappensitzungen einem Gang zum Zahnarzt gleichkommen, sei der Besuch einer Sitzung des Saarburger Vereins Hau-Ruck empfohlen. Nicht ohne Grund sind alljährlich die vier Sitzungen innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Äußerst aufwändig, ideenreich und mit viel Liebe zum Detail bei Programm, Bühnenbild, Kostümen und Begleitheft gestalten die rund 150 Aktiven Jahr für Jahr ihre Kappensitzungen. Für die diesjährigen hat sich der Verein zur Fernsehgesellschaft "hr tv"umfirmiert und die Zuschauer unter dem Motto "Humor ist Trumpf" in die Welt der Fernseh-Stars und -Sternchen sowie bekannter Saarburger Größen entführt. Peter Merten ist Mr. Tagesschau

So schlüpfte Peter Merten, in nicht-karnevalistischen Zeiten eher hinter der Kamera zu finden, in die Rolle des "Mr. Tagesschau" - und schlug in seinen pointierten Nachrichten einen Bogen von der großen zur kommunalen Politik. "Bei Grün kommt die Wollsocken-Fleckentfernungspauschale nicht mehr in Frage, für die Wähler der Linkspartei entfällt die diskriminierende Schmutzzulage. Die SPD darf Schröder als unbewegliches Wirtschaftsgut weiter steuerfrei betreiben, und die Union kann Stoiber doppelt als außergewöhnliche Belastung abschreiben." Auch Günther Schartz bekam "sein Fett weg": "Das RWE gibt für alle anwesenden Politiker bekannt, morgen, 11 Uhr, Busbahnhof, Stromspar-Fahrt ins Phantasialand. Eine Bildungsfahrt die mal ernst, mal heiter, mit Günther Schartz als Reiseleiter." Wie es sich für einen anspruchsvollen Fernsehsender gehört, fehlte beim "hr tv" auch nicht die obligatorische Talkrunde. Aus "Sabine Christiansen" wurde "Müller-Hamannsen", und ein - der kühlen Talk-Lady aus dem Norden - verblüffend ähnlich sehender, blond-perrückter Einzelhändler aus Saarburg (Stefan Müller-Hamann) begrüßte in seiner Runde unter anderem den Trierer Bischof (alias Michael Braunshausen, doppelgängerverdächtig!) und Kritiker-"Papst" Marcel Reich-Ranicki (Hardy Meyer, der Reich-Ranickis Stimme brillant imitierte). Da Politik allein bekanntermaßen nicht ausreichend Quoten bringt, setzt "hr tv" in seinem Programm auch auf beliebte Serien: Nicht in der "Lindenstraße", sondern in der "Graf-Siegfried-Straße" tobte das (Einzelhändler-) Leben. Dabei durften die Zuschauer einen Blick in die Zukunft, ins Jahr 2020 werfen. Graf-Siegfried-Straße wird zur Vergnügungsmeile

Saarburg ist in Wachtburg umbenannt, und Mogul Wacht hat aus der ehemals beschaulichen Einkaufs- eine Vergnügungsmeile der härteren Gangart gemacht. Einzig bei Möbel Meyer hat sich nichts getan, das Geschäft ist "absolut konsumfreie Zone" geblieben, wie "Drehbuchautor" Peter Merten orakelte. Aufklärungsunterricht erhielten nicht allein die jüngeren Zuschauer mit dem höchst unterhaltsamen Video-Einspieler "Die Sendung mit dem Klaus". Nach bewährter "Maus-Sendungs-Manier" stellte Sprecher Peter Merten verschiedene "Saarburger Größen" und ihre Tätigkeiten vor: "Schau mal, das ist der Jürgen. Und das ist das Sparschwein vom Jürgen. Das ist ziemlich leer. Da muss der Jürgen sich was einfallen lassen..." Hochkarätige Einzelkämpfer wie Andreas Jager als Kurdirektor von Bad Beurig oder Jürgen Rahlmeyer als scharfzüngiger Barde, aber auch die vielen Mannschaftsspieler wie die Kinder- und Jugendgarde, das Hau-Ruck-Ballett oder "Die Dissonanten Tanten" mit ihrem Bühnen-Debüt sorgten für einen kurzweiligen und niveauvollen Sitzungsabend. Auf der Bühne standen: Roland Hoffmann, Stefan Goergen, Ottmar Greif, Hans-Josef Metrich, Klaus Metrich, Hans Günter Petry, Jürgen Rauls, Thomas Remmel, Horst Reuter, Manfred Steier, Joachim Willems, Gerhard Winkler Volker Winkler, Georg Wacht, Michael Wagner, Otto Wirkus, Stefan Greif, Marc Thiel, Georg Kohl, Nicolas Lellig, Kindergarde, Jugendgarde, Hau-Ruck-Ballett, Peter Merten, Stefan Müller-Hamann, Hardy Meyer, Michael Braunshausen, Detlef Reinert, Christopher Becker, Daniela Helmle, Jutta Pfeifer-Jungblut, Luitwin Fritz, Klaus Oetringer, Antonia Kalle, Walli Hoffmann, Gaby Heinz, Cordula Meier-Goergen, Evi Pauly, Gaby Metrich, Silke Reinert, Berthold Kramp, Timo Rahlmeyer, Jürgen Rahlmeyer, Andreas Jager, Armin Kohn, Günter Zehren, Stefan Maximini, Andreas Weber, die Original Wunderländer.

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