Hundekot und illegaler Müll: Dafür zahlen alle Bürger

Konz · Die Mitarbeiter des Konzer Werkhofs haben zurzeit viel zu tun. Immer wieder wird Müll an Containern im Stadtbereich Konz abgeladen, den sie auf Kosten der Allgemeinheit wegräumen müssen. Auch Hundehalter, die mit ihren Vierbeinern Gassi gehen, aber die Hinterlassenschaften nicht wegräumen, verursachen viel Arbeit.

Konz. Ein komplettes Klo, Pappkartons, Toaster oder Fliesenreste und Bauschutt: Was so mancher rund um die Glascontainer im Konzer Stadtbereich ablädt, ist ziemlich abenteuerlich. Besonders an den Containern am Ortseingang von Konz-Karthaus, in Roscheid oder am Sportplatz in Niedermennig wurde in den vergangenen Wochen laut der Konzer Stadtverwaltung immer wieder illegal Müll entsorgt - zum Teil mehrere Kubikmeter pro Woche.
Alle Termine stehen in den Fibeln


Bei Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und seinen Mitarbeitern stößt das auf Unverständnis. "Alles wird schließlich ohne zusätzliche Gebühren abgeholt", sagt Frieden. Er verweist auf die Müllfibeln des Zweckverbands Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART). Die Fibeln werden einmal pro Jahr verteilt. Die Bürger können aus ihnen Abfuhrtermine und weitere Informationen rund um die Müllentsorgung entnehmen (siehe Extra).

Bei den illegalen Müllablagerungen sind zunächst die Mitarbeiter des städtischen Werkhofs gefragt. Sie sammeln den Abfall und bringen ihn nach Mertesdorf zur ART-Müllkippe, wo er dann entsorgt wird. Durch die illegale Müllentsorgung entstehen dem ART, der vom Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier getragen wird, Kosten im sechsstelligen Bereich; ein fünfstelliger Anteil bleibt im Haushalt der Verbandsgemeinde Konz hängen.
Den Müllsündern drohen hohe Geldstrafen, wenn sie erwischt werden - in schweren Fällen sogar ein Ordnungsgeld von bis zu 50 000 Euro. Wenn giftige Stoffe im Spiel sind, ermittelt die Polizei wegen einer Straftat. Zuerst kümmert sich die untere Abfallbehörde bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg um die Verfolgung der Müllsünder. Unterstützung bekommt sie vom Umweltdezernat der Kriminalpolizei.

Hundekot ist weiteres Problem

Thomas Müller, der Pressesprecher der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, ärgert sich gewaltig über die Müllsünder: "Das Ganze wird auf dem Rücken der Allgemeinheit ausgetragen", betont er. Schließlich lege die ART die Kosten für die Entsorgung des Abfalls auf die allgemeinen Müllgebühren um.

Neben den Müllablagerungen rund um die städtischen Glascontainer kämpft die Stadtverwaltung in Konz mit einem weiteren Problem: Hundekot auf öffentlichen Flächen. "Hundebesitzer sollten ihren Dreck selbst wegräumen", sagt Frieden. Die Tatsache, dass sie Hundesteuer zahlen, berechtige sie nicht dazu, den Dreck liegen zu lassen.

"Unsere Mitarbeiter weigern sich fast, an bestimmten Stellen in der Stadt zu mähen", sagt Thomas Adler, Chef des Konzer Tiefbauamts. Vor allem stark frequentierte Spazierwege - etwa in Konz-Roscheid und am Moselufer - und die angrenzenden Grünflächen seien vom Hundekotproblem betroffen. Hundehaltern, die erwischt werden, wenn sie die Hinterlassenschaft ihres Tieres nicht wegräumen, droht zunächst nur eine schriftliche Verwarnung. Wiederholungstäter müssen mit einem Verwarnungsgeld von bis zu 35 Euro rechnen.
Hundehalterin Karin Weitzel aus Trier-Feyen muss sich nicht vor solchen Strafen fürchten. Sie ist häufiger mit ihrer Hündin Luna am Konzer Moselufer unterwegs - und geht mit gutem Beispiel voran. "Ich nehme immer einen Beutel mit", sagt sie. Sie ärgere sich über Hundebesitzer, die das nicht machen. "Wir werden dann immer über einen Kamm geschoren."
Meinung

Hört auf mit der Sauerei!
Das illegale Abladen von Müll ist nicht nur eine umweltschädliche Sauerei, sondern verursacht auch Kosten für die Allgemeinheit. Vor allem vor dem Hintergrund, dass fast alle Arten von Abfall im Raum Trier kostenlos beziehungsweise im Rahmen der normalen Müllgebühren entsorgt werden können, ist das Vorgehen der Täter vollkommen unverständlich. Deshalb ist hier eine Art soziale Kontrolle gefragt. Wer jemanden dabei ertappt, wenn er Müll irgendwo in der Landschaft ablädt, sollte das nicht auf sich beruhen lassen, sondern der Verwaltung Bescheid geben. Nur so werden die Täter zur Rechenschaft gezogen, und die Allgemeinheit wird wieder entlastet. c.kremer@volksfreund.deExtra

Die Abfall-Fibel für 2012 wird, wie jedes Jahr, Mitte Dezember an die Haushalte in der Region Trier verteilt. Der genaue Termin wird in Kürze bekanntgegeben. In der Broschüre informiert der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) rund um das Thema Müllentsorgung. Informationen rund um das Thema Müllentsorgung gibt es auch beim Abfalltelefon unter 0651/9491414. Unter dieser Telefonnummer können zum Beispiel auch Abholtermine für Sperrmüll oder alte Elektrogeräte vereinbart werden. Auch auf der Internetseite der ART www.art-trier.de gibt es etliche Infos, wie die verschiedenen Abfallarten - zum größten Teil kostenlos - entsorgt werden können. cmk

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