Hunsrück-Tourismus: Neue Ziele, weniger Geld

Hermeskeil/Kell/Morbach · Die Kosten der Hunsrück-Touristik müssen nach dem Rückzug zweier Mitglieder neu aufgeteilt werden. Thalfang hat den höheren Beiträgen ab 2013 nun zugestimmt. Die Verbandsgemeinden Kell am See und Hermeskeil haben ihr Einverständnis schon vor ein paar Monaten gegeben; in Morbach steht die Entscheidung demnächst an.

 Der Saar-Hunsrück-Steig und seine Traumschleifen sind beliebt bei Touristen. Hier machen Nadine Gabriel (links) und Natalie Weiler, die auf der Dollbergschleife wandern, eine Pause. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Der Saar-Hunsrück-Steig und seine Traumschleifen sind beliebt bei Touristen. Hier machen Nadine Gabriel (links) und Natalie Weiler, die auf der Dollbergschleife wandern, eine Pause. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Hermeskeil/Kell/Morbach. Die Gesellschafter werden weniger: Zwei Mitglieder scheiden zum Jahresende aus der Hunsrück-Touristik aus. Für die Regionalagentur, die die Hunsrückregion touristisch vermarktet, bedeutet das: Sie muss sich umorganisieren und die Kosten neu verteilen. Das trifft auch die Mitgliedsverbandsgemeinden Thalfang, Hermeskeil und Kell am See sowie die Einheitsgemeinde Morbach. Was hat sich geändert? Der Landkreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde Ruwer verlassen die Hunsrück-Touristik zum Ende des Jahres - damit fallen auch ihre Beiträge an die Regionalagentur weg. Allein vom Kreis Trier-Saarburg sind das 70 000 Euro jährlich. Die fehlenden Anteile müssen die restlichen Mitgliedskommunen übernehmen. Durch Stelleneinsparungen und geplante Kürzungen bei Marketing und Werbung hat die Hunsrück-Touristik den Betrag aber auf 50 000 Euro im Jahr reduzieren können.Was bedeutet der Ausstieg?Die Geschäftsanteile der Gesellschafter müssen nun neu geordnet werden. Nach einigen Verhandlungen haben sich die Mitglieder auf folgende Lösung geeinigt, der in den einzelnen Räten zugestimmt werden muss: Die Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell am See übernehmen künftig zwei Fünftel der weggebrochenen Anteile, die restlichen drei Fünftel entfallen auf die anderen neun Verbandsgemeinden. Für die drei Landkreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und den Rhein-Hunsrück-Kreis ändert sich nichts.Wie verteilen sich die Kosten?Da der Kreis Trier-Saarburg in den kommenden zwei Jahren noch einen Teil seines Mitgliedsbeitrags zahlt, verändern sich die Kosten für die verbleibenden Gesellschafter zunächst schrittweise. Ab 2015 müssen Hermeskeil und Kell am See aber gut 10 000 Euro mehr als noch 2012 aufbringen. Ihr Beitrag steigt von 5167 Euro auf insgesamt 15 636 Euro. Etwas weniger werden die restlichen Verbandsgemeinden zur Kasse gebeten. Sie müssen ab 2015 gut 3300 Euro mehr zahlen als in diesem Jahr. Hermeskeil und Kell am See haben dieser Änderung bereits Mitte des Jahres zugestimmt; in Thalfang hat sich der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen. In Morbach wird das Thema in einer der nächsten Sitzungen besprochen.Was sagen die VG Thalfang, Hermeskeil und Kell am See und die Gemeinde Morbach?"Ich kann den Austritt des Landkreises Trier-Saarburg nicht nachvollziehen", sagt Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der VG Thalfang. Es habe fast zehn Jahre gebraucht, die Hunsrück-Touristik auf den Weg zu bringen, und die Region sei dadurch wesentlich bekannter geworden. Die Hunsrück-Touristik sei eine wertvolle Einrichtung, weil der Tourismus nur in großflächigen Dimensionen funktioniere, sagt Michael Hülpes, Bürgermeister der VG Hermeskeil. Überregionale Werbung mache für kleinere Bereiche keinen Sinn. Auch Werner Angsten, Bürgermeister der VG Kell am See, sieht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Vermarktung, deshalb schätze er die Hunsrück-Touristik. Für Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal ist die Regionalagentur ebenfalls "eine Verbindung, an der wir festhalten müssen". "Wir dürfen diese überregionalen Bündnisse nicht unterschätzen." Extra

Die Hunsrück-Touristik GmbH hat ihren Sitz auf dem Flughafen Hahn. Ihre Aufgabe ist es, die Hunsrückregion touristisch zu vermarkten, sie unter anderem auf Messen zu vertreten und Kataloge zu erstellen. Folgende Gesellschafter sind derzeit beteiligt: die Kreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Trier-Saarburg und Rhein-Hunsrück sowie die Verbandsgemeinden Thalfang, Hermeskeil, Kell am See, Simmern, Kirchberg, Emmelshausen, Kastellaun, Rheinböllen, Ruwer, Zell, Treis-Karden und die Gemeinde Morbach. Ab 2013 scheiden der Landkreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde Ruwer aus. hsc

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