Literatur Stolz, Kränkungen, Mord und ein Gehstock – Darum geht es im neuen Erzählband „Hunsrücker“

Börfink · Der Streit um einen „Hermeskeiler“-Gehstock und ein Mord im Hochwald stehen im Zentrum der neuesten Erzählung von Leonie Riemann. Auf Basis von Gerichtsakten und Heimatforschung schildert sie Leben und Leiden im Hunsrück um 1912. Auch der heutige Papst kommt in einer der sieben Geschichten vor.

 Nachfahren des Täters treffen auf Nachfahren des Opfers: Eckard und Doris Wiegand, Autorin Leona Riemann mit dem Corpus Delicti, und Berthold Bouillon (von links) vor der Alten Mühle Börfink, wo vor 110 Jahren die Situation von Täter und Opfer eskalierte.

Nachfahren des Täters treffen auf Nachfahren des Opfers: Eckard und Doris Wiegand, Autorin Leona Riemann mit dem Corpus Delicti, und Berthold Bouillon (von links) vor der Alten Mühle Börfink, wo vor 110 Jahren die Situation von Täter und Opfer eskalierte.

Foto: Herbert Thormeyer

Unterprivilegierte Katholiken, stramm durchorganisierte preußische Protestanten, arm und wohlhabend, Spannungen wegen der Konfessionen, viel Bier und ein neuer Hermeskeiler — das ist die Gemengelage, aus der sich im Börfinker Wirtshaus Colletsmühle (heute Alte Mühle) vor 110 Jahren eine brenzlige Situation entwickelte, die schließlich mit einem Mord endete.