"Ich bin auf dem richtigen Weg"
AYL. (jka) Der Glaube hat im Leben von Vinzenz Geltz schon immer eine große Rolle gespielt, und nach vielen Jahren im Pfarrgemeinderat geht der gelernte Krankenpfleger nun neue Wege: Nach dreijähriger Ausbildung wird er im Jahr 2006 zum Diakon geweiht.
"Mein Hauptengagement im Ort ist in der Kirche", beginnt Vinzenz Geltz zu erzählen. Seit 1983 ist er im Pfarrgemeinderat tätig. "Das fing mit kleinen Dingen an, Firmkatechete, Kommunionsvorbereitung, es kam immer mehr dazu", erinnert sich der 1959 geborene Ayler. Sein Glaube, so sagt er, sei der rote Faden in seinem Leben."Hier ist die Welt noch relativ in Ordnung"
In Ayl ist er groß geworden, sein Elternhaus steht dort. Und dort lebt er auch heute noch mit seiner Familie. Er setzt sich in und für Ayl ein. Für die Pfarrei vor allem. So hat er schon einmal eine Bilderausstellung zur Pfarrgeschichte zusammengestellt. "Das war sehr zeitintensiv", erinnert er sich, "aber es ist ein Stück Heimatgeschichte, und das interessierte mich auch selbst." Die Bilder habe er auf unterschiedliche Weise erhalten, die meisten stammten von Ayler Bürgern. "Viele ältere Leute haben mir Fotos vorbeigebracht." Und er sammelt weiter Bilder, Berichte und sonstige Zeugnisse aus dem Leben in der Pfarrei, sorgfältig aufbewahrt in mehreren Aktenordnern. Besonders schön findet Geltz, "dass in Ayl die Vereine so wunderbar zusammenarbeiten. Das ist wichtig für eine lebendige christliche Gemeinde". Und er erinnert sich an die Worte des Pastors. "Der sagte einmal zu mir, hier sei die Welt noch relativ in Ordnung." Die Jugend engagiere sich sehr, einer sorge für den anderen. Dass das auch so bleibt, dafür sorgt der gelernte Krankenpfleger, der die Caritas Sozialstation in Trier leitet, mitunter auch selbst. Ob Standdienst bei Festen oder als Betreuer der Messdiener - er ist da, wenn man ihn braucht. Dieses Jahr ging es mit einer Ayler Gruppe zum Beispiel zum Weltjugendtag nach Köln. "Und wir hatten hier zu Hause auch drei Gäste aus Mexiko, das war eine sehr interessante Erfahrung." Im nächsten Jahr soll es mit den Messdienern nach Rom gehen. "Da freue ich mich drauf, ich liebe diese Stadt", so der Vater von zwei Kindern. Seinen Vorsitz im Pfarrgemeinderat wird Geltz bald abgeben - aus Zeitgründen. Denn, "so Gott will", wie er betont, wird er im nächsten Jahr zum Diakon geweiht. "Der Diakon soll den dienenden Christen darstellen, sich um Arme, Kranke und am Rande Stehende kümmern, dem Priester aushelfen", erklärt Geltz. Drei Jahre lang dauert die Ausbildung, die mit der Weihe abschließt. "Den Gedanken des Diakonats trage ich schon lange mit mir herum. Und irgendwann hat mich der Pastor gefragt: ‚Warum wirst du denn eigentlich kein Diakon?'" Zu der dreijährigen Ausbildung gehört auch ein Fernstudium der Theologie. "Damit habe ich Anfang der 90er-Jahre schon einmal begonnen, was mir dann auch anerkannt wurde." Der Weg zum Diakon ist lang, neben dem Theologie-Studium gehören vor allem viele Gespräche, geistliche Begleitung und Beurteilungen zur Ausbildung. "Das Inter-essentenjahr, das der Ausbildung vorgelagert ist, diente noch einmal dazu, sich klar zu machen, ob man das wirklich möchte. Und meine Ehefrau musste beim Bischof schriftlich ihr Einverständnis geben, dass ich die Ausbildung machen darf." Den Weg bis zur Weihe, die vielen Gespräche und die Prüfungen, all das nimmt Geltz gerne in Kauf. "Der Weg ist das Ziel. Und der Weg ist es auch, sich selbst zu prüfen", sagt er, "ich weiß, dass es der richtige ist für mich. Und ich möchte jedem Mann Mut machen, der ebenfalls vor der Entscheidung steht, diesen Weg auch zu gehen."