"Ich bin Ur-Ayler", sagt Dieter Schmitz von sich selbst. Und das soll sich auch nicht ändern. Dieter Schmitz ist nicht nur in Ayl geboren, er will auch nie mehr aus seiner Heimat weg. "Ich bin hier verwurzelt", sagt er. "In Ayl kennt jeder jeden, mit allen Vor- und Nachteilen." Doch die Vorteile, wie fehlende Anonymität und Hilfsbereitschaft unter den Einwohnern, scheinen für Dieter Schmitz zu überwiegen: "Ich schätze, dass das Leben in einer kleinen dörflichen Gemeinschaft funktioniert." So unterstützten sich die Vereine zum Beispiel gegenseitig bei großen Festen und richten gemeinsam die Dorfkirmes aus. Mit dem Vereinsleben kennt sich Dieter Schmitz bestens aus: Als er zehn Jahre alt war, kam er zum Musikverein "Lyra". Er spielt das Waldhorn, wobei er eigentlich gerne das Trompete-Spielen gelernt hätte. "Damals war es noch so, dass man das Instrument zugeteilt bekam, das gerade frei war", erzählt er. So hat sich der 39-Jährige eine kleine Trompete gekauft, mit der er privat manchmal spielt. Den Taktstock nimmt der Kundendienstler gerne ab und zu in die Hand. Als "Ersatzdirigent" leitet er kleinere Auftritte im Dorf. Derzeit ist Dieter Schmitz im Verein auch Zweiter Vorsitzender. So organisiert er manches Fest mit. "Ich versuche, den Verein zusammenzuhalten", sagt er. Ein dickes Fell müsse man für den Posten schon haben, "denn man kann es nicht jedem recht machen". Neben der Musik wird auch das Theater bei der "Lyra" hochgehalten. Für den Familienabend im Dezember bringen einige der Mitglieder Einakter auf die Bühne. Auch Dieter Schmitz gehört zu den Darstellern. "Das Schöne am Theaterspielen ist, dass wir schon beim Einproben sehr viel Spaß haben", erzählt er. Einige Male habe die Gruppe auch schon in Mundart gespielt. Platt spricht Dieter Schmitz als geborener Ayler perfekt. Derzeit probt der Waldhorn-Spieler mit dem Orchester für das Jahreskonzert des Musikvereins. Seit 1992 tritt die Gruppe in der Stadthalle Saarburg auf. Gerade ist das Probenwochenende vorbei. Nun geht es für das Konzert am 14. Mai in die heiße Phase. "Für unsere Musiker ist der Auftritt das Highlight des Jahres", weiß Dieter Schmitz.