Vor einem knappen Jahr hat die Verbandsgemeinde (VG) Kell am See die Stelle eines Jugendpflegers ausgeschrieben. Gut vier Monate später, am 1. Oktober, hat Michael Binder den Posten angetreten - und seit dem vieles in der VG erreicht. Seine erste Aufgabe sah Binder darin, die vorhandenen Ressourcen in der Verbandsgemeinde zu stabilisieren und besser zu nutzen. Dazu gehörten für ihn Gespräche mit den Ortsbürgermeistern, die Begleitung der Jugendgruppen auf deren Teamsitzungen oder, den Kontakt zu den Jugendlichen vor Ort in den Jugendräumen zu suchen und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen herzustellen. "Um die Jugendlichen zu treffen, bin und war ich viel abends und an den Wochenenden unterwegs", sagt Binder. Dieser Kontakt war auch für Bürgermeister Werner Angsten (CDU) Bestandteil der Arbeit eines Jugendpflegers. "Uns war wichtig, dass der passende Kandidat mit den Jugendlichen auf Augenhöhe ist und in ihren Lebenswelten ansetzt", sagt der Bürgermeister. Um das zu erreichen, ist Michael Binder mit den Heranwachsenden per Du. "Ich lasse mich nicht siezen", sagt der Sozialpädagoge. Ein umfangreiches Projekt war für Binder die Begleitung der Wiederöffnung des Jugendraums Lampaden, den er auch zurzeit noch intensiv betreut. "Dort gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme, weshalb der Raum zwischenzeitlich geschlossen blieb. Mittlerweile ist er aber wieder geöffnet", sagt Binder. Der Jugendpfleger hatte den Kontakt zwischen den Jugendlichen und der Ortsgemeinde hergestellt und den Heranwachsenden einige Auflagen für die Öffnung des Raums gemacht. "Mittlerweile läuft alles gut, der Raum ist am Wochenende und montags geöffnet", sagt Binder. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten soll folgen. Binder will auch den Jugendraum in Kell am See in der Alten Mühle, wo er im Obergeschoss sein Büro hat, wieder öffnen. "Es besteht Interesse von Seiten der Jugendlichen. Ich bin zuversichtlich, das bald zu schaffen", sagt Binder. Zu den sonstigen Aufgaben des Sozialpädagogen in den vergangenen Monaten zählten auch die Pflege der Kontakte zu den Ortsbürgermeistern und der Kreisverwaltung, die Gremienarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Jugendpflege und im Jugend- und Sozialausschuss und die Teilnahme an Fortbildungen. Das Programm des 37-Jährigen für die Zukunft ist ebenfalls voll: In diesem Jahr stehen zum Beispiel die Organisation der Kinderkulturtage, des VG-Ferienprogramms, eines VG-weiten Fußballturniers in Zusammenarbeit mit dem Jugendraum Greimerath und eine Jugendfreizeit in den Sommerferien in Binders Kalender. "Für die Ferienfreizeit finde ich gerade heraus, wann die meisten Jugendlichen während der Ferien Zeit haben, um den besten Termin zu finden", sagt Binder. Als Reiseziele stehen die Costa Dorada, die französische Ardeche, die Toscana oder die Adria zur Auswahl."Mittlerweile weiß ich, wo alles ist"

Außerdem will Binder Proberäume für Bands suchen, die Jugendgruppen bei ihren Projekten unterstützen und die Heranwachsenden, die sich auf öffentlichen Plätzen treffen, verstärkt betreuen. An welchen Orten sich die Jugendlichen treffen, hat Binder in den zurückliegenden Monaten herausgefunden. Wenn auch die genaue Lage der Ortschaften in der VG am Anfang die größte Herausforderung für ihn war. "Da ich aus Schwaben bin und während des Studiums in Trier kein Auto hatte, kannte ich mich im Hochwald nicht aus. Mittlerweile weiß ich aber, wo alles ist", sagt Binder. Michael Binder ist dienstags und donnerstags an den Vormittagen bis 14 Uhr im Büro in der alten Mühle in Kell am See anzutreffen. Er ist in dieser Zeit erreichbar unter Telefon 06589/917171. Per E-Mail kann man den Jugendpfleger erreichen unter binder@kliomedia.de.