Ich lebe gern in der VG Konz: Ortsgemeinde Pellingen

Pellingen · Die Ortsgemeinde Pellingen im Dorffragebogen.

 Pellingen.

Pellingen.

Foto: Portaflug

Einwohnerzahl:
1007, 491 männlich, 516 weiblich (Stand 31.12.2011)

Fläche:
circa 721 ha Gemarkungsfläche

Dorfgründungsjahr:
22. August 973. Erster schriftlicher Nachweis über das Bestehen des Ortes findet sich in einer Urkunde von Kaiser Otto II wieder. Er bestätigte dem Kloster Oeren (St. Irminen) den Besitz von "Pellinc" = Pellingen. Diese Nennung bereitet den Historikern noch einige Schwierigkeiten, da der Ort weder vorher noch nachher als Besitztum des Klosters Oeren/St.Irminen zu finden ist. Nach Ferdinand Pauly ist wohl davon auszugehen, dass die Abtei St. Eucharius St. Matthias bereits in frühester Zeit ein Gebiet zur Seelsorge besaß, welches sich von der südlichen Stadt Trier bis weit in das Pellinger Bergland erstreckte.
1787 wurden Krettnach, Ober- und Niedermennig von Pellingen abgetrennt. Die klösterliche Herrschaft endete mit der Französischen Revolution. Ausgrabungen des Rheinischen Landesmuseums Trier belegen bereits eine spätbronze- bis hallstattzeitliche (867-415 v. Chr.) Besiedlung. Frühlatènezeitliche und römische Funde bezeugen die wechselhafte Geschichte auf der Pellinger Hochfläche.

Wahrzeichen des Ortes:
Das Ehrenmal auf dem Höthkopf. Es handelt sich hierbei um einen ca. 9 Meter hohen Obelisken aus dem Jahre 1934. Dieses steinerne Mahnmal erinnert an die beiden Weltkriege und wurde im Jahre 2010 grundsaniert. Lediglich die über Jahrzehnte eingetretene Schieflage konnte hierbei nicht mehr behoben werden, was es aber auch wieder interessant zum Anschauen macht. Ein Spaziergang zum Pellinger Wahrzeichen lohnt sich, hier kann man eine tolle Aussicht über die weiten Hunsrück-Höhen genießen. Darüber hinaus wurde eine energiesparende nächtliche Illumination installiert, die damit das Wahrzeichen auch zur Nachtzeit weithin sichtbar macht.

Platt:
Krääscherten - Kosewort für die Pellinger Karnevalisten, Neudeutsch die Schreihälse, gleichzeitig Namensgeber des Karnevalsvereins Pellinger Krääscherten. Gidemschi - ist ein kleines Geschäft beziehungsweise Souvenirladen; Zapebrät - Kleiderhaken

Lieblingsfeind:
Franzenheim. Diese Rivalität gibt es nur noch vom Hören und Sagen der älteren Generationen. Heute spielt das in den Dorfgemeinschaften absolut keine Rolle mehr. Vielmehr stehen unter anderem der gemeinsame Besuch der Kinder in der hiesigen Grundschule, vielfache gemeinsame sportliche und kulturelle Aktivitäten der Vereine im Vordergrund. Dass dies auch tatsächlich so ist, zeigt auch der einvernehmliche Gebietstausch im Jahre 2011. Hier wurde die "Pellinger Mühle" samt zehn Bewohnern in Franzenheim "dem einstigen Rivalen" eingemeindet und dies mit einem Fest gebührend gefeiert.

Pfarrpatron:
St. Antonius Abt. Im Gegensatz zu vielen anderen Ortsgemeinden gibt es kein sogenanntes zentrales Dorffest im Kalenderjahr. Vielmehr macht es die Vielzahl von kleineren und größeren Aktivitäten und Festen aus. Von der Antoniuskirmes im Januar über das Heimatfest im Juni bis hin zum Weihnachtsmarkt im November gibt es jährlich in Pellingen einen prall gefüllten Veranstaltungskalender der Vereine.Größter Verein: DJK SV Pellingen e.V. mit 321 Mitgliedern und fünf Abteilungen.

Dorfsaga:
Die Schlacht um die Pellinger Schanzen im Jahre 1794. Die Schanzen sind historisch belegt und durch den Pellinger Bürger Albert Scheiblich in jahrelanger Arbeit erkundet, katalogisiert und kartiert worden.
Die Pellinger Schanzen dienten zum Schutze gegen feindliche Angriffe der französischen Revolutionstruppen. Bereits im Jahre 1792 griffen die Revolutionsführer die Stadt Trier an, konnten aber an den Pellinger Schanzen abgewehrt werden.
Jedoch zwei Jahre später, beim erneuten Angriff, erstürmten die Revolutionstruppen die Pellinger Schanzen, um dann einen Tag später Trier einzunehmen. Für die Franzosen musste dies ein bedeutendes Ereignis gewesen sein, denn der Name von General Moreau ist als Eroberer der Pellinger Schanzen am Arc de Triomphe in Paris verewigt. Man könnte sagen, dass nach dem Fall der Schanzen am 8. August 1794 die Feudalherrschaft der Fürsten im Rheinland und somit die Leibeigenschaft der Bevölkerung endete. Damit dürfte Pellingen ein historisches Alleinstellungsmerkmal haben. Auch zu Ende des Zweiten Weltkrieges, also fast 150 Jahre später, tobten hier die letzten Kämpfe um die Pellinger Höhe.
Heute liegt an der damaligen Hauptschanze das Neubaugebiet Höthkopf mit seinem fantastischen Weitblick über die Hunsrück-Höhen.

Grußwort


Unser Dorf lebt!
In den letzten Wochen wurde in vielfältiger Weise über den allgemeinen Rückgang der Bevölkerung, die Auswanderung in die Städte und insbesondere über "sterbende Dörfer" in den Medien berichtet.Gerade die bei uns abgelaufene Dorfmoderation "Lebendige Dörfer" zeigte, wie wichtig es für die Dörfer ist, aktiv und gemeinsam für die Entwicklung der Dorfgemeinschaft einzutreten. Diese existenzielle Aufgabe, neben der finanziellen Grundausstattung der Kommunen, bewegt nicht nur unseren Ortsgemeinderat, sondern natürlich auch mich als Ortsbürgermeister. Es gilt daher, die dörflichen Infrastrukturen, von Kita über Grundschule, den Angeboten für die heimische Jugend, bis hin zur Betreuung der Senioren zu erhalten und den wandelnden Bedürfnissen anzupassen. So ist gerade der Wunsch unserer älteren Mitbürger, "möglichst lange in vertrauter Umgebung wohnen zu können", ein ehrenvoller Auftrag für die Dorfgemeinschaft. Die hierzu initiierte "Pellinger Hilfeplattform", die zwar aufgrund der funktionierenden Nachbarschaftshilfe noch nicht benötigt wird, wird mittelfristig an Bedeutung und Nutzen gewinnen. In dem laufenden Jahr freue ich mich besonders auf die Aktivitäten der in 2011 neu gegründeten Jugendgruppe. Angefangen bei der regen Teilnahme an der Müllsammelaktion über die Ausrichtung von den Highlights "Hexennacht-Party" und "Sommer-Event" bis hin zur Kinderbetreuung an Heiligabend ist die Jugendgruppe für die Dorfgemeinschaft aktiv. Ein Besuch ihrer Veranstaltungen lohnt immer. Daneben kann unsere heimische Feuerwehr das 10-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr am 18./19. August 2012 begehen. Ebenso der MGV das 10-jährige Bestehen des "gemischten Chores" am 23.09.2012. Neben der gesunden Luft und der gesunden Natur auf der Pellinger Hochfläche dürfte gerade diese intakte Dorfgemeinschaft mit der in Planung befindlichen "Begegungsstätte für Jung und Alt" ein überlegenswerter Aspekt für potenzielle Bauherren im NB Höthkopf sein. Gleichfalls wird der bevorstehende Ausbau der Bundesstraße 268 das Ortsbild nachhaltig zum Positiven verändern. Das "lebendige Dorf" Pellingen freut sich über jeden Neubürger! Es grüßt Sie herzlichst Horst Hoffmann Ortsbürgermeister

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