Ideen vom Bürgershuttle bis zur Mitfahrerbank

Beuren · Die Gemeinde Beuren hat ein Kaiserlauterner Büro mit der Dorfmoderation beauftragt.

 Das eigene Rathaus ist nur ein Aushängeschild von Beuren, einem Dorf mit eigener Grundschule sowie eigenem Kindergarten und Dorfladen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das eigene Rathaus ist nur ein Aushängeschild von Beuren, einem Dorf mit eigener Grundschule sowie eigenem Kindergarten und Dorfladen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Beuren (urs) Erste denkbare Ansatzpunkte für eine förmliche Dorferneuerung in Beuren sind bereits formuliert. Julia Kaiser vom Kaiserslauterner Planungsbüro Stadtgespräch stellte sich damit bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Und das mit Erfolg. Denn im nachfolgenden nicht-öffentlichen Teil der Sitzung beschloss der Rat einstimmig, das Büro zu beauftragen. Damit könnte der Prozess im nächsten Jahr anlaufen, möglicherweise sogar noch im Winter. Entscheidend dafür wird das Datum des Bewilligungsbescheides sein. Denn das Land Rheinland-Pfalz übernimmt 80 Prozent der 15 000 Euro teuren Dorfmoderations-Verfahren. Als mögliche Ideen für Beu-ren nannte die Stadtplanerin die Stärkung des Miteinanders im Dorf sowie den Erhalt oder auch den Ausbau der "super Infrastruktur". In dem Dorf mit knapp 1000 Bürgern gebe es Kindergarten, Grundschule, Dorfladen, Arzt und Apotheke.
Weitere Pluspunkte von Beuren sind ein Bürgerhaus, das Freizeitgelände Fischerhütte, der neue Spielplatz, das Sportplatzgebäude, eine aktuelle Internetseite, ein aktives Vereinsleben und die Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife.
Als konkrete Ansatzpunkte nannte Kaiser die Stärkung des Ortskerns und eine "gesteuerte Innenentwicklung". Sie würde die Sanierung ortsbildprägender Gebäude, also auch privater Anwesen mit einschließen. Daher empfahl Kaiser, die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde des Landes zu beantragen. Damit stehe nicht nur eine bevorzugte Förderung von Vorhaben der Gemeinde in Aussicht. Auch private Eigentümer könnten sich dann fachkundig beraten lassen und Zuschüsse erhalten. Das Kaiserslauterner Büro will dabei helfen, die Anerkennung zu erhalten, verwies Kaiser auf bisherige Erfolge in anderen begleiteten Gemeinden. Was von den von ihr genannten Ideen wie einer Mitfahrerbank, einem Bürgershuttle oder auch neuen Wohnformen letztlich umgesetzt wird, entscheiden die Bürger. Denn der Gemeinderat wird das anpacken, was die Beu rener selbst anregen. Daher ist es auch wichtig, möglichst viele Menschen und aller Altersgruppen im Dorf zu erreichen.
Zur Vorgehensweise des moderierten Prozesses erklärte Kaiser, die Bürger würden ausführlich informiert, worum es bei einer Dorfmoderation gehe und welche Chance sie eröffne. Aus ersten Eindrücken und Reaktionen heraus werden danach Fragebögen verfasst, die Ratsmitglieder in allen Häusern verteilen und nach einigen Tagen auch wieder abholen. Der direkte Kontakt und eine breite Beteiligung sind laut Kaiser entscheidend für den Erfolg. Keiner solle nachher sagen können, nicht gefragt worden zu sein. Den Rahmen des mehrteiligen Prozesses aus Information, Fragebogenaktion und Workshops von Arbeitsgruppen, die sich mit einzelnen Themen befassen, bilden Auftakt- und Abschlussveranstaltung.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Rat, für die verpachtete Fischerhütte einen Fettabscheider zu kaufen. Außerdem sollen zwei Defibrillatoren - je einer für Beuren und für Prosterath - gekauft werden. Noch nicht in trockenen Tüchern ist das geplante Neubaugebiet In den Schrödersstücker. Die Realisierung hängt von der Verkaufsbereitschaft aller Eigentümer ab.

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