Ihr Ziel: Lust auf Konz machen

Sie kennt sich aus mit Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit: Hiltrud Zock möchte ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in den nächsten zwei Jahren für die Konzer Stadtgespräche einsetzen.

Konz/Trier. Das neue Gesicht bei den Konzer Stadtgesprächen: Hiltrud Zock, Chefin des Agenturhauses Trier, hat seit kurzem die Funktion der Moderatorin übernommen. Sie ist somit die Nachfolgerin von Thomas Lepping, der unter dem Druck einiger Stadtratsmitglieder Ende des vergangenen Jahres sein Amt abgegeben hat. Nun ist es an Zock, die Geschäfte nach einer mehr als halbjährigen Pause wieder ins Laufen zu bringen. Derzeit ist sie damit beschäftigt, sich ein Bild von der Lage in Konz zu machen. Gemeinsam mit den Vertretern der lokalen Politik, der Verwaltung und den Ehrenamtlichen will sie bald "gemeinsam analysieren, was zielführend umgesetzt worden ist", sagt die 46-Jährige. "Ich persönlich habe den Eindruck, dass in den zwei Jahren sehr gute Arbeit geleistet worden ist." Vor allem das Zusammenwirken der Ehrenamtlichen beeindrucke sie.

Auch die Zielfindung sei ein gemeinsamer Prozess. Dabei sollten Prioritäten gesetzt und Ziele formuliert werden, an denen sie sich später messen lassen müssten. Dabei betont sie im TV-Gespräch, dass sie - ähnlich wie es Bürgermeister Karl-Heinz Frieden in der jüngsten Stadtratssitzung formuliert hat (der TV berichtete) - der Meinung ist, dass der hohe Leerstand in der Saar-Mosel-Stadt nicht unmittelbar durch die Stadtgespräche verschwinden kann. Vielmehr müsse es darum gehen, den Freizeitwert und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. "Es muss Laune machen, dort zu leben", sagt Zock.

Die Arbeit einer Moderatorin hängt aber auch maßgeblich davon ab, wie stark ihre Mannschaft ist. Um zunächst neue Arbeits-Ansätze zu finden, kann sie sich vorstellen, eine öffentliche "Informationsrunde ohne direkte Verbindlichkeiten der Mitarbeit" zu veranstalten. Dadurch erhofft sie sich auch Stimmen, die sagen, "wo der Schuh drückt". "Ich bin auf Menschen angewiesen, die auch Kritisches äußern." Und vielleicht könne sie dadurch wieder neue Mitwirkende für die Stadtgespräche gewinnen.

In der Gruppe der Ehrenamtlichen möchte sie versuchen, durch ein Wechselspiel aus Verbindlichkeiten und Motivation die Aktiven an der Stange zu halten. "Für gutes Klima zu sorgen, ist für einen Moderator eine ganz wichtige Sache", sagt Zock. Ihr eigener Beweggrund, sich um die offene Stelle bei den Stadtgesprächen zu engagieren: "Es macht mir Freude, Dinge in Bewegung zu bringen." Nun hat sie zwei Jahre Zeit, sich um zielführende Bewegungen in Konz zu kümmern.EXTRA Zur Person: Hiltrud Zock ist 46 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 23-jährigen Sohnes. Sie hat sich nach einem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Soziologie vor 23 Jahren selbstständig gemacht. Zunächst arbeitete sie redaktionell, widmete sich später verstärkt der Wirtschafts- und Verbandsarbeit. 1999 war sie an der Gründung des Agenturhauses in Trier beteiligt, das sie bis dato führt. Seit etwa neun Jahren gibt sie vor allem bei der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer Trier Seminare zur Umsetzung von Marketingkonzepten, hält Vorträge zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und nimmt inzwischen Lehraufträge unter anderem an der Technischen Universität Kaiserslautern wahr. Dabei geht es um das Marketing im Gesundheits- und Sozialwesen. Zudem ist Zock im Arbeitskreis Marketing der Initiative Region Trier, als Geschäftsführerin im Marketing Club Trier, für die Kulturstiftung Trier und Koblenz, im Arbeitskreis Tourismus des Städtenetzes Quattropole und im Fundraising für klein- und mittelständische Unternehmen und Institutionen sowie Stiftungen aktiv. (api)

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