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Zum Artikel "Windpark ist vielen ein Dorn im Auge" (TV vom 24. Juni) und den Plänen von vier Orten in der Verbandsgemeinde Thalfang.

Ich bin nicht gegen Windkraft. Aber ich sehe die zunehmende Pflasterung von Hochwald, Hunsrück und Eifel mit Windrädern kritisch. Die schöne Landschaft ist das, was Einheimische hier hält und Touristen anlockt. Mit zunehmender Zahl an Windrädern verlieren Immobilien stark an Wert. Zudem werden sich potenzielle Neubürger gut überlegen, ob sie ihr Domizil in einem "vorbelasteten" und daher für den Windrad-Neubau anfälligen Gebiet wählen: Der bei Breit und Co. geplante Abstand von 800 Metern zur Besiedlung ist mitnichten ausreichend. Schallwerte von 40 Dezibel werden bei den 196 Metern hohen Windrädern keinesfalls eingehalten. Das werden sie übrigens auch in 2,4 Kilometern nicht. Wer es nicht glaubt, komme in die Dorfmitte meines Heimatorts Greimerath. Die Strompreise steigen, zum Klimaschutz tragen die Windräder auch nichts bei, da durch die Unsicherheiten im Energiesektor und die Preisentwicklung an der Strombörse verstärkt Braunkohle verbrannt wird. Die Folge: Der CO{-2}-Ausstoß in Deutschland ist so hoch ist wie seit 1990 nicht mehr. Die Bevölkerung wird von den Planern meist so lange wie möglich im Unklaren gelassen, und wenn die Leute wach werden, ist es meist zu spät. Hinsichtlich Lärm und Schattenwurf wird man von Investoren nichts erfahren, was dem Windpark schaden könnte. Um den Hunsrücker Windweg würde ich im Winter einen großen Bogen machen - wegen Eiswurfs. Und was nützen den Bürgermeistern die angeblich so hohen Einnahmen, wenn ihre Dörfer ausbluten? Goldene Bürgersteige helfen in einem menschenleeren Ort nicht weiter. Die geringen Summen, die zum Rückbau zurückgelegt werden, werden in 20-30 Jahren durch die Inflation nicht mehr ausreichen. Keines der deutschen Windräder wird dazu beitragen, dass ein ausländisches AKW abgeschaltet wird. Wir brauchen einen Energiemix und statt einem EEG-Subventionsmonster mehr Geld für die Forschung zur Stromspeicherung. Simone Martini, Greimerath Anmerkung der Redaktion: Die Leserbriefschreiberin ist in der Bürgerinitiative "Pro Natur Hochwald" aktiv.

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