Ihre Meinung

Zum Artikel "Brücke dicht, Pendler im Stau" (TV vom 22. März):

Die Generalprobe ist nicht vermasselt, wie TV-Redakteur Christian Kremer meint. Das ganze Projekt ist ohne Sinn und Plan. Wurde dieselbe Brücke nicht vor acht Jahren schon für Monate gesperrt und saniert? Seit Jahren verschlechtert sich die Verkehrssituation rund um die Brücke. Jeden Morgen fünf bis acht Kilometer Stau von Konz aus kommend, abends das Gleiche vom Luxemburger Potasch berg aus. Weder Straßenbaubehörde noch Landes- oder Bundespolitiker, die sich bei der Ortsumgehung Könen die Schaufeln aus der Hand gerissen haben, um beim Baubeginn auf ein Zeitungsfoto zu kommen, haben sich mit Ruhm bekleckert. Sie tun nichts, um den Verkehr zu regeln. Auch nach der Bauaktion wird sich nichts an der Problematik ändern. Warum kann man nicht zwischen Temmels und Wellen eine neue Brücke bauen, einen Kreisverkehr am Ortsausgang Temmels und auf der Luxemburger Seite am Ortsausgang Grevenmacher? Aber das wäre ja zu einfach. Die einen schreien nach dem Moselaufstieg, die anderen lamentieren dagegen. Mit mir zusammen machen sich jeden Tag viele Tausend Wähler Gedanken über die Zukunft - denn Zeit ist ja genügend, wenn man im Stau auf die Stoßstange des Vordermanns schaut. Zu sehen gibt es dann aber nur Verkehrsrowdys, die sich eine Zeitersparnis erkaufen, indem sie quer durch Temmels rasen oder über den Moselradweg abkürzen. Manchmal, wenn ich so im morgendlichen Stau stehe, träume ich, ob es nicht möglich ist, den Herrn Landrat oder die Frau Ministerpräsidentin mit in den Stau zu stellen. Wären sie betroffen, wäre eine Lösung des Problems schon möglich gewesen, bevor das Bauprojekt für die vorhandene Brücke forciert worden wäre. Günstiger und weniger nervtötend wäre das. Aber das setzt voraus, dass man sich mit der Problematik beschäftigt. In Mainz beschäftigt man sich lieber mit 300 Millionen Euro für eine Rennstrecke in der Eifel oder 120 Millionen für einen Flughafen im Hunsrück. Dabei fliegen jährlich weniger Menschen vom Hahn aus, als monatlich über eine neue Brücke fahren würden. Eine neue Brücke muss her. Es mangelt aber an Sachkenntnis und gutem Willen. Peter Kühn, Temmels

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort