IHRE Meinung

Zu zwei Leserbriefen pro Windkraft in der Hochwald-Ausgabe des TV vom 11./12. Januar: Deutsche Stromkunden haben im vorigen Jahr so viel Geld für regenerativ erzeugte Elektrizität bezahlt wie nie zuvor. Die Förderumlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat mit 19,4 Milliarden Euro 2013 einen neuen Rekordwert erreicht, womit jeder Bundesbürger voriges Jahr 240 Euro Ökostromumlage bezahlt hat.

Und damit nicht genug: Deutschland hat vergangenes Jahr kurioserweise soviel CO{-2}-intensiven Braunkohlestrom erzeugt wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr - trotz hehrer Klimaschutzziele. Grund waren die Unsicherheiten im deutschen Stromnetz durch die Zufuhr des Windstroms. Der Strom kann nicht gespeichert werden, dass heißt, er muss in dem Moment verbraucht werden, in dem er produziert wird. Das bewirkt Probleme im Stromnetz - die Folge: Der Strom wird quasi ins Ausland verschenkt, um ihn, wenn der Wind eben nicht weht, teuer zurückzukaufen. Weitere Kosten werden auf den Stromkunden zukommen. Deutschland ist also kein "Vorreiter der Energiewende", sondern macht sich gerade lächerlich. Der Windrad-Wildwuchs wirkt sich kontraproduktiv aus, vor allem für unsere strukturschwache Hochwaldregion, deren bisher intakte Natur dauerhaft vom Windrad-Wildwuchs geschädigt wird. Mir wird ganz anders, wenn ich in einem TV-Leserbrief sehe, wie (ehrenamtliche) Mitarbeiter von Naturschutzverbänden verunglimpft und gar die Existenzberechtigung der Naturschutzverbände in Frage gestellt wird. Die Schreiber sollten einmal mit allen Sinnen erleben, wie Windräder, etwa auf dem Judenkopf bei Greimerath, in Wald und Dorf wirken. Seriöse Untersuchungen gibt es genug, auch hier kann man sich kundig machen, so einem nicht aus möglichen Gründen wie Profitstreben, der Aussicht auf kurzfristige Haushaltssanierung oder mangelnde Heimatliebe der Blick verstellt ist. Ich bin nicht bereit, die Zerstörung unserer schönen Landschaft durch Windrad-Wildwuchs zu tragen. Also bitte Respekt vor Mensch, Natur und Landschaft! Simone Martini, Greimerath

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