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Zur Berichterstattung über die bevorstehende Gebietsreform der Verbandsgemeinde Kell am See und zur vom Lenkungsausschuss angestrebten Fusion mit der VG Saarburg:

Der Lenkungsausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See hat die Empfehlung ausgesprochen, die VG solle in Gänze mit der VG Saarburg fusionieren. Angeführt wird, dass 45,59 Prozent der Bürger 2012 für die Fusion mit Saarburg gestimmt hätten und diese Option insgesamt die meisten Stimmen erhalten habe. Aber mehr als 50 Prozent haben sich nicht für Saarburg ausgesprochen. Bei der Auswertung damals wurde eine Aufteilung vorgenommen, welche die Realität wesentlich besser abbildet: die Räume Zerf (Gemeinden des ehemaligen Amtes Saarburg-Ost plus Lampaden) und Kell am See. Während sich der Raum Zerf mit 84,02 Prozent für Saarburg aussprach, entfielen im Raum Kell am See 62,73 Prozent auf Hermeskeil. Die Bürger stimmten ab, zu wem sie mit ihrer Ortsgemeinde wechseln wollten. Es ging nicht um eine Fusion der VG. Der Zerfer Raum hat durch frühere Zugehörigkeit zum Amt Saarburg-Ost noch immer eine starke Bindung dorthin. Auch weil Krankenhaus, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten in dieser Richtung liegen. Ebenfalls ist der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) dorthin ausgerichtet. Der Raum Kell am See ist in die Gegenrichtung, nach Hermeskeil, ausgerichtet. Weitere Faktoren wie die geografische Lage, die Vernetzung mit dem nächstgelegenen Mittelzentrum, ein schlechter ÖPNV-Ausbau zwischen den beiden "Räumen", die in Studien nachgewiesene Präferenz von Bürgern für Verbandsgemeinden mittlerer Größe und die leichtere Bildung einer neuen homogenen Verbandsgemeinde sprechen für eine Teilung. Gerade die Bürgermeister und Gemeinderäte des "Keller Raums" sollten darüber nachdenken, ob sie den erfragten Willen der Bürger, welche sie gewählt haben, für falschen Fraktionszwang, politische Querelen oder Eigennützigkeit über Bord werfen wollen. Die Bürger sollten sich bis zur Versammlung am 26. Oktober in Mandern genau überlegen, wohin sie in den nächsten Jahrzehnten gehören wollen, um dann ihre Stimme zu erheben und es zum Ausdruck zu bringen. Anna Sadowsky, Kell am See

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