Nittel/Machtum. Die Nitteler St.-Rochus-Kirmes zeigte sich von ihrer besten Seite: viele vergnügte Menschen, bestens vorbereitete Winzer mit gut gekühltem Wein - und dazu ein Wetter, wie es den ganzen Sommer lang vermisst wurde. Höhepunkt der Feierlichkeiten: das gemeinsam mit dem luxemburgischen Weinort Machtum ausgerichtete deutsch-luxemburgische Weinhappening mit kostenloser Schiffspassage von einem Moselufer zum anderen.
Ein besonderer Programmpunkt der Nitteler Kirmes ist in jedem Jahr die Wahl zur Saar-Obermosel-Weinkönigin. Beworben hatten sich Maria Steffes aus Ayl und Elisabeth Ley aus Fellerich. Nach einer öffentlichen Befragung am Samstagnachmittag verkündete Verbandsgemeindebürgermeister Karl-Heinz Frieden als Jury-Vorsitzender (siehe Extra) am Abend vor großem Publikum auf dem Nitteler Festplatz: "Die Saar-Obermosel-Weinkönigin 2011/12 heißt Maria Steffes aus Ayl!"
Am Sonntag zum deutsch-luxemburgischen Weinhappening stand dann gleich der erste offizielle Termin für Maria Steffes an. Die frisch gewählte Weinkönigin bewies mit strahlendem Lächeln ihre gewinnende Ausstrahlung, obwohl sie die Feierlichkeiten des Vorabends noch in Knochen spürte: "Es war zwar anstrengend, aber sehr schön!"
Bei ihrer ersten "Auslandsreise" nach Machtum (Luxemburg) war die künftige Weinbaustudentin dann auch gleich ins Gespräch mit ihren luxemburgischen Kolleginnen vertieft. Ihre offene und freundliche Art kam auch im Ländchen hervorragend an.
Der kleine Ort Machtum (knapp 300 Einwohner) hatte sich auf sein großes Fest bestens vorbereitet. Tausende von Besuchern nutzen die Gelegenheit, die Machtumer Weine beim sogenannten "Wainschmaachen" im Rahmen des Weinhappenings kennenzulernen. Auf dem zentralen Schliikeplatz waren diverse Zelte aufgestellt, und hinter den Weinständen sorgten unzählige Helfer für flotte Bedienung. Der ganze Ortskern von Machtum präsentierte sich "wie aus dem Ei gepellt". In Nittel profitierte man ebenfalls von der Attraktivität des internationalen Fests. In den Weinstuben gingen die Winzersteaks, Salate und Flammkuchen weg wie nichts. An den Weinständen auf dem Festplatz drängten sich den ganzen Tag über die Menschen, während die jungen Kirmesgäste intensiv die Fahrgeschäfte nutzten.
Die Nitteler Kirmes endet am heutigen Montag mit Live-Musik der Konzer Unplugged Gang. Zuvor kümmern sich der Theaterverein Mullebutz und der Sportverein ab 15 Uhr mit einem bunten Programm um die kleinen Kirmesgäste. jboEine Jury (Ortsvorstände der Weinorte an Saar und Obermosel, Vertreter von Landwirtschaftskammer, Weinbauamt, Winzervereinen sowie politische Funktionäre aus den Verbandsgemeinden Konz und Saarburg sowie des Landkreises Trier-Saarburg) prüft in einer öffentlichen Befragung die Eignung der Kandidatinnen. Dazu gehört eine Blindverkostung von typischen Weinen von Obermosel (Elbling) und Saar (Riesling) sowie diverse Fragen zur Arbeit im Weinberg sowie zu Vermarktung und Weinrecht. Auch das Auftreten der Kandidatinnen wird beurteilt, wichtig ist schließlich, inwieweit die Kandidatinnen die Region Saar-Obermosel andernorts repräsentieren können. Die Krönung der siebten Saar-Obermosel-Weinkönigin findet statt auf dem 51. Saarweinfest vom 3. bis 5. September in Saarburg. jbo