Im August soll die neue L 136 fertig sein

Temmels · Der Ausbau der Landesstraße 136 zwischen Tawern und Temmels geht nach rund neun Monaten Bauzeit dem Ende entgegen. Voraussichtlich im August steht Tausenden von Pendlern aus dem Konz-Saarburger Raum wieder eine direkte Anbindung an Luxemburg und die B 419 an der Obermosel zur Verfügung.

Temmels. Auf der L 136 soll ab August wieder der Verkehr rollen. Dies erklärt auf Anfrage Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier - und dies sagen die Experten von der beauftragten Baufirma Wacht aus Konz.
Der Stand der Arbeiten spricht dafür: Die Serpentinen oberhalb von Temmels sind zwar geblieben, denn ohne das Kurvengeschlängel wäre der steile Hang nicht zu meistern. Doch mit den einstigen engen Spitzkehren sind die Kurven der neuen Serpentinenstrecke nicht zu vergleichen: Auf einem breiten und sicher wirkenden Asphaltband führt die L 136 nun bergauf in Richtung Tawern. Begonnen hatten die Arbeiten an dem 800 Meter langen Streckenabschnitt im Frühherbst 2013.
Die verhältnismäßig lange Bauzeit von rund einem Jahr für 800 Meter Neubaustrecke geht auf das Konto der schwierigen Topographie. Auch beim ursprünglich geplanten früheren Baubeginn (siehe Extra) hätte sich an dieser Bauzeit nichts geändert - die Straße wäre nur früher fertig gewesen.
Dazu Michael Haupenthal, Bauleiter bei der Konzer Firma Wacht: "Es musste eine völlig neue Trasse mit einem Fahrdamm angelegt werden, der seitlich versetzt neben der ehemaligen L-136-Trasse verläuft. Allein für diesen Damm und in die neue Kurve vor dem Weinberg sind rund 4000 Kubikmeter Erdreich verbaut worden."
Inzwischen ist die erste Asphaltschicht eingebaut - doch direkt nebenan laufen weitere Erdarbeiten mit schwerem Gerät. "Wo heute die Bagger arbeiten, um neue Böschungen und Randzonen anzulegen, verlief früher die alte Straße", erklärt auf der Baustelle der örtliche Bauleiter Michael Gasper.
Deckschicht fehlt noch


Noch fehlen die obere Deckschicht (die eigentliche Fahrbahn), die Schutzplanken und die Entwässerungsgräben am Straßenrand. Polier Gasper ist zuversichtlich, dass die neue Straße Mitte August freigegeben werden kann.
Im Auftrag der Gemeinde Temmels haben zudem die Arbeiten an einer Linksabbiegespur oberhalb des Ortsausgangs begonnen. Diese soll ein sicheres Abbiegen von der L 136 ins Neubaugebiet "Auf der Kirt" garantieren.
Unterschiedlich beurteilen einige Temmelser Anlieger die Lage. Fleischermeister Peter Klassen mit seinem Betrieb unmittelbar an der B 419 hat keine Probleme. Klassen: "Hart war für uns nur die Zeit, als 2013 die Brücke in Wellen weg war. Da ist uns die gesamte Kundschaft aus Grevenmacher ausgeblieben - der Umweg über Wormeldingen war für die Leute unzumutbar. Aber inzwischen ist wieder alles beim Alten."
Für die Firma Evasion - einen Auto-Service-Spezialisten - ist die Zeit in Temmels hingegen vorbei. Die Firma an der Temmelser Moselstraße litt stark an der Brückensperrung: Die täglich auf der B 419 vorbeifahrende potenzielle Kundschaft war plötzlich verschwunden (der TV berichtete). Evasion-Geschäftsführer Pierre Christophe: "Nach der Öffnung der neuen Brücke wurde dann die L 136 gesperrt - und wieder blieben Kunden aus. Als dann unser Vermieter ankündigte, dass er unsere Halle verkaufen wolle, war Schluss in Temmels." Inzwischen ist Evasion mit dem einen Mitarbeiter nach Mertert in Luxemburg umgezogen.Extra

Der L-136-Ausbau sollte ursprünglich parallel zum Bau der neuen Moselbrücke in Wellen/Grevenmacher ab Mai 2013 laufen. Für Pendler und Anwohner hätte sich ein angenehmer Synergieeffekt ergeben: Zwei Sperrungen, aber zur gleichen Zeit nur eine Umleitung über Wincheringen und Wormeldingen. Weil aber ein Anrainer der L 136 sein Grundstück nicht für eine geänderte Trassenführung verkaufen wollte, musste der Landesbetrieb Mobilität Teile der Trasse umplanen. Die Folge: Der Baubeginn auf der L 136 musste auf Oktober verschoben werden - deshalb war die neue Brücke in Wellen/Grevenmacher fertig, aber der direkte Zubringer aus Richtung Saarburg gesperrt. f.k.

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