Im Bann der Geschichten

Der Wiltinger Heimatforscher Thomas Müller hat beim Chronik abend des Kanzemer Bürgervereins in der Gaststätte "Zur alten Fähre" einen Vortrag über die Geschichte der Saargemeinde gehalten. 50 interessierte Zuhörer erlebten einen spannenden Abend.

 Eine interessante Präsentation lieferte Historiker Thomas Müller beim Chronikabend in Kanzem. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Eine interessante Präsentation lieferte Historiker Thomas Müller beim Chronikabend in Kanzem. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Kanzem. (dt) Angetan bis begeistert waren die Zuhörer vom Vortrag des Historikers Thomas Müller aus Wiltingen beim Chronikabend des Kanzemer Bürgervereins. Ein interessiertes Publikum aller Altersstufen verfolgte seine lebendig erzählten, historischen Geschichten. "Ich glaube wir haben hier den Nerv der Kanzemer getroffen", sagt René Morbè vom veranstaltenden Bürgerverein angesichts der guten Resonanz und stellt schon eine Fortsetzung in Aussicht. "Das entwickelt hier eine tolle Dynamik", sagte Mit-Organisator Dirk Burdjak.

"Was wir heute beleuchten können, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte der Gemeinde während des Mittelalters und der frühen Neuzeit", sagte Thomas Müller zu Beginn seines Vortrags.

Trotzdem spannte er einen weiten geschichtlichen Bogen: Von historischen Ereignissen wie der mehrmaligen Besetzung durch die Franzosen, über das Gezerre um die Herrschaft zwischen Trierern und Luxemburgern, bis hin zum entbehrungsreichen Dorfleben im alten Kanzem. Dabei machte er es dem Publikum mit seinem lockeren Erzählstil und einer bebilderten Leinwand-Präsentation leicht, ihm auf seiner Zeitreise zu folgen. Nicht nur alteingesessene Kanzemer, sondern auch viele Neu-Bürger waren der Einladung von René Morbè - selbst ein zugereister Luxemburger - gefolgt.

Klaus Hengel, mit 94 Jahren ältester Kanzemer, steuerte manche Anekdote aus seiner erstaunlichen Erinnerung bei. So sei, anlässlich einer Hochzeit im Jahre 1929, ein roter Teppich quer durch das Dorf von der Villa "Le Gallais" bis zur Kirche verlegt worden. "Das war ein tolles Fest für alle, nicht nur für die reichen Leute", erinnert er sich noch 80 Jahre später.

Angeregte Gespräche und fast schon andächtige Spannung bestimmten die Atmosphäre des Abends, lange noch sprachen die Zuhörer über Sagen wie die von "blutigen Händen" oder "silbernen Glocken".

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