Saarburg. Sich zu dem bekennen, was und wie man ist, und dabei selbstbewusst zu bleiben: Dieses Gefühl will der Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg (Aki) mit seinen Aktivitäten vermitteln. "Die Idee zu einem Neubürger-Café entstand während der Jahresplanung", erklärt Aki-Mitarbeiter Thomas Zuche.
Mit dieser Idee, sowohl deutsche als auch ausländische Neubürger zu einem Treff einzuladen und sie über Angebote in der Verbandsgemeinde zu informieren, stieß er bei Bürgermeister Leo Lauer auf offene Ohren.
"Vielerorts werden Neubürger zum Neujahrsempfang eingeladen, und das war\'s dann", beschreibt der Verwaltungschef den Unterschied. Die Verbandsgemeinde wolle ein dauerhaftes Angebot schaffen.
Daher wurden gleich drei Termine für den Treff im Mehrgenerationenhaus Glockengießerei Mabilon, Im Staden 130, festgelegt. Neubürger, ob mit deutschem oder ausländischem Pass, sind am 21. Mai, 20. August und 12. November, jeweils von 16 bis 18 Uhr, eingeladen, sich gegenseitig kennen zu lernen und sich über Angebote in der Verbandsgemeinde informieren zu lassen.
Begrüßt wird in Deutsch, Englisch, Niederländisch, Russisch, Französisch und Luxemburgisch. Die Servicestellen der Verbandsgemeindeverwaltung werden vorgestellt und Angebote für ausländische Mitbürger wie Sprachkurse, Hausaufgabenhilfen, Beratungsdienste und der Jugendmigrationsdienst präsentiert.
Außerdem informieren der Arbeitskreis Integration, der Jugendmigrationsdienst, das Lokale Bündnis für Familie, die Volkshochschule und das Mehrgenerationenhaus, die Kirchen, der Musikverband Saar, der Katholische Frauenbund und die Feuerwehr über ihre Angebote. Auch eine Kinderbetreuung ist vorgesehen.
Im Jahr 2009 sind 1091 Menschen nach Saarburg gekommen, darunter 389 mit ausländischem Pass, um zeitweilig oder dauerhaft hierzubleiben. Die Gründe können beruflicher oder familiärer Natur sein. Im besten Fall ist es die Liebe, die nach Saarburg lockt. Asylbewerber können sich den Ort nicht selbst aussuchen, denn sie werden von der Ausländerbehörde des Kreises "zugewiesen".
Menschen aus rund 90 Ländern leben bereits in der Verbandsgemeinde. Hilfen in schriftlicher Form gibt es vielerorts. Integration soll in Saarburg jetzt ganz persönlich werden. dothDas integrative Begegnungs-café Café Urban startet am Samstag, 22. Mai, im Mehrgenerationenhaus. Dort gibt es im neuen Anbau dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr Kaffee, Kuchen und Bistrogerichte. Das Café ist offen für junge wie alte Menschen, Menschen mit oder ohne Handicap. Der Name des Cafés geht zurück auf den Gründer der Saarburger Glockengießerei, Urbanus Mabilon, der 1770 in Saarburg sesshaft wurde. Seine Nachfahren haben noch bis 2002 Glocken gegossen. Das Café wird vom Lokalen Bündnis für Familie geführt und ist damit nicht kommerziell. jka