Ingeborg Wagner steckte noch in den Kinderschuhen, als Politik in ihrem Elternhaus zum Abendbrot gehörte. Auch ihre Mutter diskutierte eifrig mit. Ingeborg Wagner wurde später Lehrerin und unterrichtet heute Mathematik und Biologie an der Hauptschule in Konz. Die heute 60-Jährige zieht zwei Kinder groß, engagiert sich im sozialen Bereich und gründet eine Frauensportgruppe. Als die Kinder aus dem Haus sind, motiviert sie ihr inzwischen verstorbener Ehemann Klaus dazu, in die Politik zu gehen. "Er hat mir richtig Druck gemacht", erinnert sich Wagner. Sie schließt sich den Freien Wählern (FWG) an. An der FWG schätzt Wagner besonders, dass es nicht wie in einer Partei eine Richtung von oben nach unten gibt und es nicht erforderlich ist, alle politischen Stufen zu durchlaufen. Als die FWG bei der Kommunalwahl vier Plätze erlangte, konnte die Wählergruppe den Beigeordneten vorschlagen. Die FWG entscheidet sich für Ingeborg Wagner. "Ich war ganz stolz, dass das Amt nicht wieder an einen Mann ging", erzählt die Politikerin. Zu ihren Aufgaben als Dritte Beigeordnete gehört es, den Bürgermeister bei Geburtstagen zu vertreten sowie Ausstellungen zu eröffnen. Ingeborg Wagner macht demnach keinen Dienst im Rathaus. "Ich werde von den männlichen Kollegen respektiert. Das hat die Arbeit kolossal erleichtert." Sie erlebt ihre politische Tätigkeit als Bereicherung. Nach dem Tod ihres Mannes lebt Ingeborg Wagner alleine in Wasserliesch. Zu ihrem Steckenpferd machte sie die Jugend- sowie die Kulturpolitik, wobei sie insbesondere Städtepartnerschaften interessieren. "Viele kommunalpolitische Fragen bekommen aus Frauensicht ein anderes Gewicht", ist sich Wagner sicher. Beim Bau eines Schwimmbades legt sie Wert auf Kinderfreundlichkeit und Wohlfühlbereiche für Frauen.