Im ersten Anlauf gescheitert

Sie wollten, dürfen aber nicht: Das Bildungsministerium hat die Anträge der Grundschulen St. Nikolaus in Konz und St. Marien in Nittel auf Einrichtung einer Ganztagsschule abgelehnt. Dennoch arbeiten Rektoren und Eltern weiter am Schulprofil.

Konz/Nittel/Mainz. Die Liste ist raus: Weder die St. Nikolaus Grundschule in Konz noch die Grundschule St. Marien in Nittel gehören zu denjenigen, die vom Bildungsministerium eine Option zur Einrichtung einer Ganztagsschule erhalten haben. Aus der näheren Umgebung sind lediglich zwei Trierer Grundschulen sowie die Schulen in Waldrach und Wincheringen in die nächste Runde gekommen.

Etwas enttäuscht, aber alles andere als niedergeschlagen reagiert der Konzer Schulleiter Gerhard Huber auf die Hiobs-Botschaft. Zusammen mit dem Elternbeirat habe sich die Schule schon Gedanken um einen "Plan B" gemacht, wie sie ihr Profil schärfen könne. Die Förderung von Hochbegabten sei im Gespräch. Aber: "Wir müssen abwarten, was das Land uns anbietet", erläutert Huber. Er will sich nicht allein auf das Angebot der Ganztagsschule versteifen. "Ich denke, auf lange Sicht wird jede Grundschule zur Ganztagsschule. Bis dahin wollen wir aber nicht schlafen." Viel eher ist es Hubers Ziel, die Grundschule St. Nikolaus zu einem Aushängeschild für Konz zu machen. Ähnlich sieht es der Konzer Elternsprecher Christian Hauer. "Mit großem Bedauern" habe er auf die Nachricht reagiert. Dennoch wolle der Elternbeirat an der weiteren Entwicklung der Schule aktiv arbeiten.

Nitteler Eltern fürchten Abwanderung



"Es macht sich etwas Angst breit", erklärt indes Elternsprecher Ralf Hustadt die momentane Stimmungslage in Nittel. Die Schulkinder-Eltern fürchteten, dass die nachwachsende Generation zum Ganztagsangebot nach Wincheringen abwandere. Die mögliche Folge für Nittel: Die Schar derjenigen Eltern, die ihr Kind im nächsten Jahr für eine mögliche Ganztagsschule in Nittel anmelden wollen, könnte bei der erneuten Antragstellung 2009 deutlich geringer ausfallen. "Ich gehe davon aus, dass es nächstes Jahr knapper wird", äußert Hustadt seine Sorge, die Schulleiter Franz-Jürgen Mertens nicht teilen kann: "Ich sehe da keine Gefahr." Der Bedarf nach einer Ganztagsschule sei da. Außerdem bahnt sich nach Aussagen Mertens eine neue Veränderung für Nittel an, die zur Attraktivität des Schulstandorts beitragen könnte: die Einführung des bilingualen Unterrichts. "Da sind wir dran", sagt Mertens und signalisiert die Zustimmung aus der Elternschaft und dem Kollegium, die hinter dieser Idee stehen. Durch die Nähe zu Luxemburg gebe es einen großen Teil französischsprachiger Eltern.

Summa summarum: Auch ohne Ganztags-Angebot wird in Konz und Nittel an der Weiterentwicklung des Schulstandorts gearbeitet. Im nächsten Jahr haben sie wieder die Möglichkeit, einen Antrag zur Ganztagsschule zu stellen.

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