Im Land der Elben, Trolle und Zwerge - 170 Kinder verbringen zwei Wochen im Wald

Trassem · Jedes Jahr bietet die Deutsche Waldjugend, Falkenhorst Trassem, gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Forstamt Saarburg Kindern neue Abenteuer an. Diesmal haben die Waldkinder eine Fantasiewelt selbst erschaffen.

Im Land der Elben, Trolle und Zwerge - 170 Kinder verbringen zwei Wochen im Wald
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"
Im Land der Elben, Trolle und Zwerge - 170 Kinder verbringen zwei Wochen im Wald
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Trassem. Es sieht aus wie ein kleiner Vulkan. Mächtig qualmt es aus dem Schlot und das Walderlebniszentrum in Trassem ist vor lauter Dunst fast nicht mehr zu erkennen. Eine Gruppe von Kindern hat mit Hilfe ihrer Betreuer dieses Gebilde gerade angefacht.
Johannes Eberhardt und sein Bruder Julian, Niklas Riemekasten und Meik Schmitt sind Teilnehmer der Ferien-Waldwochen der Waldjugend in Trassem, die binnen zwei Tagen mit 170 Teilnehmern ausgebucht waren. Sie passen rund um diesen qualmenden Berg auf, der auch aus einem Film stammen könnte. "Das ist kein Vulkan, das ist ein Kohlemeiler", klärt Niklas auf. Sein Freund Meik verrät: "Ich wusste vorher gar nicht wie das geht. Holzkohle kaufen meine Eltern immer an der Tankstelle oder im Baumarkt."

Der Leiter des zweiwöchigen Abenteuers, Dietmar Schwarz, beim Forstamt Saarburg zuständig für Umweltbildung, ist stolz auf solche Kinder: "Die haben das sich selbst gewünscht, weil sie nicht wussten, was sie mit den trockenen Ästen anfangen sollten, die sie aus dem Wald mitgebracht hatten." Ein 15-köpfiges Betreuerteam wird mit solchen Ideen konfrontiert und muss sie dann umsetzen helfen. Und siehe da, der Meiler funktioniert.
Prinzipiell werden bei den Ferien-Waldwochen keine vorgegebenen Programmpunkte abgespult. Vielmehr hängt eine Art Schwarzes Brett aus, auf dem die jungen Gäste ihre Wünsche eintragen können. Da tauchen dann bei einer Abenteuerwanderung die berühmten Figuren aus Herr der Ringe auf, Vampire bevölkern den Wald rund um die Hütte der Waldjugend oder es wird Theater gespielt.

"Das hat diese Gruppe alles allein entwickelt", staunt Markus Zeckey. Der 26-jährige studierte Erziehungswissenschaftler machte vor zehn Jahren bei der ersten Ferien-Waldwoche mit, wurde Betreuer und ist seit kurzem auch Vater: "Ich bin seit Kindesbeinen bei der Waldjugend dabei."
Die siebenjährige Maja Scharma erklärt, worum es im Stück "Zwei Königreiche" geht: "Die liebe Königin hat eine schöne Tochter und eine weniger schöne. Dann wird getauscht." Am Schluss hat der Prinz aber die nicht so Schöne zur Frau genommen. Manche Kinder wollten sich aber auch einfach nur entspannen. "Auch Yoga gehört zu unserem Angebot", sagt Dietmar Schwarz. Einige seien einen Tag lang im Wald verschwunden gewesen und haben die Ruhe genossen. Am Schluss gab es ein großes Fest mit Elben, Zwergen, Trollen und Hobbits, die gemeinsam zehn Jahre Ferien-Waldwochen feierten, an denen bis heute zusammengerechnet 1300 Kinder teilgenommen haben. doth

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