Im Urlaub mit Familie Meckerer

Vor voll besetztem Haus präsentierte die Freiwillige Feuerwehr Irsch mit dem Theaterstück "Spanien olé" Urlaubserinnerungen zum Schmunzeln, Lachen und auch zum Fürchten. Akteure und Publikum hatten ihr helles Vergnügen.

 Wenn wie im Theaterstück „Spanien olé“ unterschiedliche Charaktere aufeinanderprallen, werden schon einmal handfeste Argumente ausgetauscht. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Wenn wie im Theaterstück „Spanien olé“ unterschiedliche Charaktere aufeinanderprallen, werden schon einmal handfeste Argumente ausgetauscht. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Irsch. (kdj) Es muss nicht immer Spanien sein: Denn es gibt sie überall - und irgendwann hat jeder sie einmal im Urlaub erlebt: die Familie Meckerer.

Deren prolliger "Vorstand", nervt das Hotelpersonal und seine Ehefrau seit 20 Jahren - und lässt dabei auch andere Gäste nicht aus -, warnt sein flügge gewordenes Töchterlein nach Kräften vor den schlimmen Spaniern und lebt im Übrigen seine Spießermentalität voll aus.

Ausgeplauderte Eskapaden, amüsante Verwicklungen



Als Gegenpart nervt Madame Etepetete mit ihrem schluffigen Ehemann und leicht trottelig erscheinenden Sohn den Parade-Proll nach Kräften mit spitzen Bemerkungen. Dass der Opa aus der erstgenannten Familie sowohl Schnaps als auch, wie Proll und Schluff, vor allem den knackigen Mädels am "KKF"-Strand zugetan ist, beschwört zwangsläufig amüsante Verwicklungen herauf.

Drei Akte lang prallen da zwei scheinbar völlig verschiedene Welten mit unverminderter Wucht aufeinander: Papa Proll und Papa Schluff sind sich, was die holde Weiblichkeit angeht, durchaus einig - auch wenn die Einigkeit eher geheim gehalten werden soll, aber letztlich nicht wird. Da stehen turbulente Szenen ins Haus, in denen es gelegentlich auch handgreiflich zugeht.

Dabei entgeht Papa Proll absolut, dass sein Töchterlein schon seit langem eine Liaison mit dem feschen Hotelier hat - alles wie im echten Leben. Und so ist auch die Auflösung: Proll und Schluff vertragen sich, weil ihnen, nicht zuletzt wegen ihrer ausgeplauderten Eskapaden, kaum etwas anderes übrig bleibt. Den Urlaub will man ja schließlich genießen.

Dass Prolls Töchterlein und seine Beziehungen zum Hotelier am Ende durchaus das Wohlgefallen des Vaters finden, hat absolut berechenbare Gründe: Der Papa findet schnell heraus, dass der nächste Urlaub in dem offenbar doch nicht so verhassten Spanien billiger zu werden verspricht, wenn die beiden heiraten. Alles spielt sich vor und in einer stilechten Kulisse (Franz-Josef Benzschawel) ab.

Es war ein zuweilen deftiger, aber genau zeichnender Spaß, den das Darsteller-Ensemble samt Maske, Technik und Soufflage vorführte, und mancher Theatergast mag sich an den einen oder anderen Urlaub erinnern, in dessen Verlauf er ähnliche Miturlauber erlebt hat.

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