Immer wieder gibt's Theater

Die Laientheaterszene der Verbandsgemeinde Hermeskeil wirkt auf den ersten Blick etwas ausgedünnt. Doch noch gibt es vier Vereine, die dieser Tradition regelmäßig die Treue halten, und es gibt Gleichgesinnte, die frühere Aktivitäten wiederbeleben wollen.

 Aufführungen wie hier in Rascheid gibt es nicht allzu oft in den Orten der Verbandsgemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Aufführungen wie hier in Rascheid gibt es nicht allzu oft in den Orten der Verbandsgemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. (urs) Laientheater-Freunde brauchen mitunter etwas Geduld, wenn sie in der Verbandsgemeinde Hermeskeil einen Schwank besuchen wollen. Derzeit laden nur noch die Frauengemeinschaft Züsch/Neuhütten sowie Rascheider, Hermeskeiler und Beurener Hobby-Schauspieler regelmäßig zu Theaterabenden ein. Allerdings finden diese meistens nur alle zwei Jahre statt.

Die längste lückenlose Erfahrung als Laiendarsteller können die Aktiven der Katholischen Frauengemeinschaft Züsch/Neuhütten vorweisen. Sie spielten seit 26 Jahren, erzählt die Vorsitzende Marlene Görgen. Anfangs hätten sie nur kleine Stücke aufgeführt, doch seit zwei Jahrzehnten seien es Mehrakter, die sie nach wie vor jährlich auf die Bühne bringen. Die nächsten Termine sind am 9. und 10. Oktober. Einige treue Besucher reisen sogar immer per Bus aus dem Saarland an. Allerdings wird im Gegenzug möglicherweise die Fastnacht etwas abgespeckt. Es kämen ja immer weniger Leute, begründet Görgen, die einen jährlichen Wechsel von Fastnachts- und Theater-Aufführungen für möglich hält.

Schauspiel im Zwei-Jahres-Takt



In Rascheid, wo an Weihnachten Theater angesagt war, hat sich der Zwei-Jahres-Rhythmus schon viele Jahre bewährt. Seit 1986 strapazieren die Laiendarsteller der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) regelmäßig die Lachmuskeln ihrer Zuschauer. Seit 1987 sorgen die aktuell elf Aktiven - plus Souffleure, Regisseur und Bühnenbildner - aber nur noch alle zwei Jahre für Stimmung.

Auf den gleichen Rhythmus hat sich die Kolpingfamilie Hermeskeil eingespielt. Der Verein ist seit 1987 nicht mehr wegzudenken aus dem Veranstaltungskalender. Während er dort anfangs jährlich zu finden war, steht die nächste Aufführung aber erst 2011 an. Die Laientheatergruppe sei in Hermeskeil inzwischen die einzige noch aktive Gruppe, weiß Vorsitzender Berthold Grenz.

Reinsfeld erwacht aus dem Bühnen-Schlummer



Weiterhin Theater gespielt wird auch in Beuren. Der vor etwa 90 Jahren gegründete Geselligkeitsverein hatte schon in den 1950er Jahren zu Theaterabenden eingeladen. Nach einer längeren Pause wurden die in den Bürgern schlummernden Fähigkeiten in den vergangenen zehn Jahren erneut aktiviert. Allerdings stehen auch in Beuren - unterstützt von Gleichgesinnten aus Hinzert-Pölert - nur alle zwei Jahre Schauspieler auf der Bühne.

Allmählich aus dem Theater-Schlummer wieder zu erwachen scheinen die Laiendarsteller in Reinsfeld. Die Sänger des Quartettvereins Concordia laden alle Interessierten für den 23. Januar zu einem "Bunten Abend" ein. Unter dem Motto "Humor im Chor" soll die alte Tradition wieder aufleben. Bewogen dazu hat laut Jochen Hüther, dass ein ähnliches Angebot vor zwei Jahren sehr gut angekommen sei. "Wir wollen das fest etablieren", hält er einen Zwei-Jahres-Rhythmus für wahrscheinlich.

Gänzlich ohne eigene Theatergruppe müssen hingegen Bescheid, Damflos, Geisfeld, Gusenburg, Grimburg und Naurath auskommen. Vor rund 50 Jahren wäre das vielerorts undenkbar gewesen. Denn bis in die 1950er Jahre gab es in etlichen Dörfern eigene Theatervereine.

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