Impulse für den Tourismus

Palzem-Wehr . Mit großem "Bahnhof" an Politikern und Bahnvertretern feierten die Bürger von Palzem die Einweihung des neuen Haltepunktes "Wehr/Mosel".

 Großer "Bahnhof" am Haltepunkt Wehr: Die Bürger begrüßen den einfahrenden Zug.Foto: Frank Weilerswist

Großer "Bahnhof" am Haltepunkt Wehr: Die Bürger begrüßen den einfahrenden Zug.Foto: Frank Weilerswist

Unterhalb der neuen Rampe hatten sich viele Wehrer zur Einweihungsfeier versammelt, am Bahnsteig warteten Vertreter der Deutschen Bahn und aus der Politik, auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig harrte der Musikverein Palzem unter der Leitung von Jean-Pierre Kiefer aus. "Wird die Bahn zur Einweihung pünktlich sein?" Eine Frage, die vielen ins Gesicht geschrieben schien. Doch schon schlossen sich die Schranken, und der Zug aus Richtung Wincheringen fuhr ein. Ihm entstiegen unter den Klängen des Musikvereins weitere Gäste, unter ihnen Bürgermeister Günther Schartz und die Palzemer Weinkönigin Judith mit ihrer Prinzessin Ramona. Ortsbürgermeister Florian Wagner begrüßte die Gäste und stellte fest, dass die Einweihungsfeier so abläuft, wie sie vor genau 75 Jahren an dieser Stelle stattgefunden habe. Damals, im Jahre 1928 wurde in Wehr der erste Haltepunkt eröffnet, der beschwerliche Weg zum Bahnhof Wincheringen hatte damit ein Ende. Doch die Anlagen kamen in die Jahre und wurden renovierungs- und erneuerungsbedürftig. Nach vielen Jahren der der Planungsphase gab es dann 2001 grünes Licht aus Mainz. Palzem erhielt einen Bewilligungsbescheid über 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Den Rest übernahm die die Deutsche Bahn, die Gemeinde steuerte Grundstücke bei. Bereits im Oktober 2002 konnte dann der Bahnsteig Ost an dem Gleis Perl-Trier freigegeben werden, im März 2003 war die Freigabe des Bahnsteiges West (Moselseite). Anstelle des bisherigen Inselbahnsteiges wurden zwei Außenbahnsteige mit einer Nutzlänge von 70 Metern angelegt. Die Bahnsteige haben eine Höhe von 66 Zentimeter über der Schienenoberkante, was einen bequemen und sicheren Einstieg gewährleiste. Barrierefreie Zugänge wurden gebaut, Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte installiert. Nach der Begrüßung der Ehrengäste wurde die Anlage von Pastor Manfred Tücks eingesegnet. Anschließend ging es ins Bürgerhaus, wo die Feierlichkeiten zünftig fortgesetzt wurden.Wichtig für die Infrastruktur

Dort bedankte sich Wagner bei denen, die sich für dieses Projekt eingesetzt haben, insbesondere lobte er die Arbeit von Oberamtsrat Klaus Wagner von der Verbandgemeindeverwaltung Saarburg, "dessen Name sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt" ziehe. Der Ortsbürgermeister bedankte sich auch bei den anwesenden Vertretern des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr, brachte aber zum Ausdruck, dass er sich gefreut hätte, "wenn einige Herren der hohen Politik den Weg nach Wehr gefunden hätten". Wagner betonte, dass ein Haltepunkt in einer kleinen Gemeinde wie Wehr eine wichtige Infrastrukturmaßnahme sei - um so mehr, wenn eine Gemeinde auch auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs sehr aktiv sei. Besonderes Augenmerk gelte vor allem dem Radtourismus, der im Zusammenwirken mit Schiene und Radwegen an zusätzlichen Impulsen gewinne. Aber ein solches Bauwerk erhebe auch besonderen Anspruch auf Pflege und Erhalt, und er hoffe, "dass die moderne und privatisierte Bahn dieser Aufgabe gerecht wird", damit auch in einigen Jahren der Zustand des Haltepunktes noch als gut eingestuft werden kann. Denn schließlich sei auch die Presse zu dem Ergebnis gekommen, dass "zwischen Kahren und Palzem im Süden, Jünkerath im Norden und Traben-Trabach im Osten es bei 53 Bahnhöfen nur sechs gibt, denen das Prädikat guter Zustand erteilt wird". Hierunter falle auch "Wehr/Mosel".

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