In, am und um den Bus herum

HERMESKEIL. (jolo) Richtiges Verhalten im Bus: Die Busschule der Unfallkasse Rheinland-Pfalz weist seit 2004 die Viertklässler in Theorie und Praxis ein. Jetzt machte sie Station in der Grundschule Hermeskeil.

Was kann passieren, wenn Mütter auf der anderen Straßenseite ihre Kinder rufen, die gerade aus dem Bus ausgestiegen sind? Wenn ihre Kinder sich nicht vergewissern, ob links oder rechts ein Auto kommt, könnte ein Unfall schon programmiert sein. Dieses und noch viel mehr lernten die Schüler der beiden vierten Schuljahre unter Anleitung von Busfahrer und Referent Karl Steuer. Doch zuvor sind Szenen vorgespielt worden, in denen Kinder Fragen beantworten mussten. Der zehnjährige Fabian Schleimer war ganz Ohr. Er will zukünftig im Bus nicht essen und aus keiner Glasflasche trinken, damit er sich bei einer Vollbremsung, die durchaus im ländlichen Raum bei Wildwechsel geschehen kann, nicht verschluckt oder die Zähne beim Aufschlagen auf den Vordersitz verletzt. Fabian hat trotzdem die spätere Vollbremsung Spaß gemacht, die allerdings im Ernstfall eine Menge Probleme mit sich bringt. "Ich werde zukünftig älteren Leuten meinen Platz anbieten", zeigt sich der Junge lernfähig. Das will auch sein gleichaltriger Schulkamerad Felix Valerius. Er hat gelernt, dass man den gesicherten Nothammer nur bei Gefahr benutzt und nicht "einfach so abhängt". Er findet ebenfalls Bösartigkeiten wie Sitze aufschlitzen und abgelegte Kaugummis, die Kleidungsstücke versauen, nicht nachahmenswert. Auch Bürgermeister Michael Hülpes machte sich als Schulträger ein Bild von der Busschule, deren Einweisungen er für sehr wichtig hält - zumal es an der Hermeskeiler Grundschule und am Kindergarten Adolf Kolping, der in unmittelbarer Nähe liegt, beengte Verhältnisse und hohe Gefahrensituationen gibt. "Sie erfordern erhöhte Rücksicht und Aufmerksamkeit, was die Busschule hervorragend vermittelt", sagte Hülpes. "Paul" ein blauer Behälter, der ein Kind darstellte, musste für praktische Beispiele herhalten, was passieren kann, wenn die Kinder im Bus sich nicht festhalten oder an der Bushaltestelle beim Ein- und Aussteigen nicht aufpassen. Busfahrer Karl Steuer hofft, dass die Viertklässler das Erlernte beherzigen und auch noch später etwas davon wissen und es umsetzen. Klassenlehrerin Heidi Reinheimer findet die Busschule sehr informativ, zumal sie auf der Fahrradprüfung im vergangenen Schuljahr aufbaut: "Besonders das Thema ,Rücksichtnahme ist wichtig. Ich hoffe, dass meine Schüler in Zukunft den Mut haben, andere auf deren Fehlverhalten im und am Bus hinzuweisen." Die zehnjährige Luisa Petry hat in der Busschule gut mitgemacht und einiges behalten. "Wenn ich künftig in den Bus einsteige, werde ich auf jeden Fall meinen Ranzen ausziehen, damit ich niemanden beim Hin- und Herschwenken verletze", sagt die junge Dame abschließend.

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