In der guten Stube gibt's einige Schwachstellen

Damflos · Am Damfloser Bürgerhaus nagt der Zahn der Zeit. Das Schieferdach hat schon 85 Jahre auf dem Buckel. Die Fenster und die Heizung müssen erneuert werden, und auch eine besser gedämmte Fassade tut not. Deshalb will die Gemeinde die Komplettsanierung ihres wichtigsten Gebäudes anpacken. Doch das wird nicht billig. Die Kosten für diese Arbeiten werden auf 250 000 bis 300 000 Euro geschätzt.

 Trotz seiner einladenden Fassade ist das Damfloser Bürgerhaus ein Sanierungsfall. Das wissen auch Gemeindechef Joachim Wellenberg und Margarethe Kaup, die sich ehrenamtlich um das Gebäude kümmert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Trotz seiner einladenden Fassade ist das Damfloser Bürgerhaus ein Sanierungsfall. Das wissen auch Gemeindechef Joachim Wellenberg und Margarethe Kaup, die sich ehrenamtlich um das Gebäude kümmert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Damflos. "Uns läuft das Öl aus den Wänden raus." So plakativ beschreibt Ortsbürgermeister Joachim Wellenberg den Zustand, in dem sich das Damfloser Bürgerhaus zurzeit befindet. Die frühere Dorfschule wurde 1927 erbaut. 1983 kam der Anbau mit dem großen Saal dazu.
"Es sind mehr und mehr Reparaturen nötig. Das sind oft Kleinigkeiten. Aber allein voriges Jahr haben wir 12 000 Euro in die Gebäudeunterhaltung gesteckt", sagt Wellenberg. Noch tiefer werden die Sorgenfalten, weil das Bürgerhaus wegen der steigenden Energiekosten immer mehr Geld verschlingt. Bei etwa 11 000 Litern Heizöl liegt inzwischen der jährliche Verbrauch.
Gründe dafür sind zum Beispiel die alten Fenster und die Fassade, die schlecht gedämmt ist. Auch die Heizung ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Mit dem Dach kommt noch eine vierte Schwachstelle dazu. "Es fallen dort immer mehr Schiefer runter", sagt Wellenberg.
Der Gemeinderat steht deshalb am Mittwoch, 16. Mai, vor der wichtigen Entscheidung, ob die Damfloser die Komplettsanierung ihres Bürgerhauses anpacken sollen. Vorher wird der Reinsfelder Architekt Hans-Peter Kolz dem Gremium die damit verbundenen Kosten vorstellen. "Erst dann haben wir konkrete Zahlen. Nach den ersten Schätzungen müssen wir aber wohl zwischen 250 000 und 300 000 Euro investieren, wenn wir alles in einem Rutsch machen", sagt Wellenberg. Der Ortsbürgermeister stellt klar, dass die Damfloser ihr Bürgerhaus nur dann auf Vordermann bringen können, wenn es dafür vom Land einen Zuschuss gibt. "Ansonsten bekommen wir das nicht gestemmt", betont Wellenberg mit Blick auf den defizitären Haushalt der Gemeinde. Eine finanzielle Unterstützung aus Mainz haben zuletzt beispielsweise die beiden Hochwald orte Beuren und Geisfeld erhalten, die in diesem Jahr aufwendige Arbeiten in ihren Bürgerhäusern planen (der TV berichtete).
"Unser Ziel ist es, dass wir das Bürgerhaus im Zeitraum von 2013 bis 2015 nach und nach sanieren", sagt Wellenberg mit Blick auf die Verhältnisse in Damflos.
Das Bürgerhaus hat für ihn eine herausragende Bedeutung für das Dorfleben. "Es ist eine Begegnungsstätte für die ganze Bevölkerung." Es ist im 620-Einwohnerort das einzige Gebäude, in dem größere Veranstaltungen - wie die Konzerte von Musik- und Männergesangverein oder die Kappensitzung des Karnevalsvereins - möglich sind. Die Damfloser Jugend hat dort ihren Raum, die Gymnastikgruppe trainiert im Saal, und auch für größere Familienfeiern ist das Bürgerhaus eine wichtige Anlaufstelle.
Schließlich ist für Wellenberg auch der Blick in die Zukunft wichtig. In Damflos gebe es inzwischen nur noch eine Gaststätte. "Wir wünschen uns natürlich, dass sie noch lange bestehen bleibt. Wenn die Gaststätte aber irgendwann doch schließen sollte, müssen wir in der Gemeinde gewappnet sein. Ohne das Bürgerhaus würde Damflos schlecht dastehen", betont der Ortsbürgermeister.

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