In die Haut eines Häftlings schlüpfen

HERMESKEIL. (red) Jungen und Mädchen der zehnten Klassen der Realschule Hermeskeil beschäftigten sich auf ungewöhnliche Weise mit dem Auschwitz-Gedenktag.

Um die Jungen und Mädchen für das Thema zu sensibilisieren, organisierte der Fachbereich Geschichte eine Wanderung zum Standort des ehemaligen Sonderlagers Hinzert. Die Teilnahme war freiwillig und als Verpflegung sollten während dieses Tages zwei Scheiben Brot ausreichen, die in etwa der Tagesration eines Häftlings entsprachen. Auf dem ehemaligen Lagergelände wurden Informationen über den Alltag im Lager vorgelesen, bevor der Rückweg der zirka vierstündigen Wanderung angetreten wurde. Schüler und Lehrer waren von der Aktion angetan. Denn diese Auseinandersetzung ließ einen ganz anderen Blick auf die Vergangenheit zu. Was lange her scheint, erlebten die Jungen und Mädchen plötzlich hautnah. So erhielt der Gedenktag - vor 60 Jahren wurde das KZ Auschwitz befreit - eine ganz andere Dimension. Erinnerungen an Millionen Menschen wurden wachgerufen, die unter der Diktatur des NS-Regimes gedemütigt, entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet worden sind. Die Schüler der zehnten Klassen der Realschule Hermeskeil beschäftigen sich daher im Geschichtsunterricht mit "Opfer des Nationalsozialismus - Entrechtung und Massenverfolgung", das auch in einer Ausstellung im Foyer der Erich Kästner Realschule dokumentiert ist. Die verschiedenen Stufen der Entrechtung - angefangen mit dem Boykott jüdischer Geschäfte 1933 bis zur "Endlösung" werden dokumentiert. Einen Schwerpunkt bilden die Informationen über das SS Sonderlager Hinzert.

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