In Würde Abschied nehmen: Neue Hospizhelfer in Saarburg

Elf ehrenamtliche Mitarbeiter der Malteser haben sich in ihrer Ausbildung mit den Tabuthemen Sterben und Tod auseinandergesetzt. Jetzt kümmern sie sich in der Umgebung von Saarburg um todkranke Menschen und deren Familie.

 Beistand für Todkranke: die elf Hospizhelfer der Saarburger Malteser und ihre Ausbilder beim monatlichen Treffen.TV-Foto: Gianna Niewel

Beistand für Todkranke: die elf Hospizhelfer der Saarburger Malteser und ihre Ausbilder beim monatlichen Treffen.TV-Foto: Gianna Niewel

Saarburg. Meist sind es Krankenschwestern und Altenpflegerinnen, die in ihren Berufen fast täglich mit dem Tod konfrontiert werden. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich aufgrund privater Schicksalsschläge dafür entscheide, sich als Ehrenamtliche mit dem Sterben auseinanderzusetzen. In Saarburg und Umgebung sind seit kurzem elf frisch ausgebildete Hospizhelfer im Einsatz für die Malteser. Sie betreuen Schwerkranke und Sterbende sowie deren Angehörige.

"Die medizinisch-technische Versorgung eines Sterbenden ist oft zweitrangig, wichtig ist das Menschliche", sagt Pastor und Seelsorger Michael Zimmer, einer von zwei Ausbildern der Hospizhelfer. Die Aufgabe der Ehrenamtlichen bestehe in erster Linie darin, die Schwerkranken auf ihrem letzten Weg zu begleiten, ihnen zuzuhören und sensibel Bedürfnisse wahrzunehmen - etwa den Wunsch nach einem Gebet. "Da sein, das braucht nicht viele Worte", erklärt Zimmer die komplexe Arbeit der Freiwilligen. Sie helfe nicht nur den Kranken, sondern nehme auch den Angehörigen ihre Ängste.

Ein Jahr lang haben sich die elf Männer und Frauen auf ihren Dienst vorbereitet. Die Ausbildung umfasst einen dreimonatigen Einführungskurs in das Thema Hospiz, ein umfassendes Praktikum in Altenheimen, im Krankenhaus oder bei der Lebenshilfe sowie einen Vertiefungskurs. "Wir betreuen die Hospizhelfer aber auch weiter", betont Palliativschwester Agnes Hösch. Sie hat die Ehrenamtlichen mitausgebildet und ist neben Rolf Theiß, Malteserarzt für Palliativmedizin, für die Gründung der Gruppe verantwortlich. Einmal im Monat trifft sich das Team, um Erfahrungen auszutauschen und das Erlebte zu verarbeiten. "Oft dauert es Tage, Wochen und Monate, bis man über den Tod der Person, die man betreute, hinweg ist", berichtet eine der überwiegend weiblichen Helferinnen. "Erst wenn das geschehen ist, hat man wieder die Kraft und Motivation, sich auf einen neuen Einsatz einzulassen." Trotz der Ausbildung dürfe nicht vergessen werden, dass die Helfer einen Schwerstkranken beim Sterben begleiten. Dabei entstehe emotionale Nähe zu einem bisher Fremden, das Loslassen falle daher schwer. gn

Wer als Hospizhelfer arbeiten möchte, kann noch in den laufenden Einführungskurs einsteigen. Das nächste Treffen ist am Dienstag, 12. April. Ansprechpartner: Pastor Michael Zimmer, Telefon 06581/820, E-Mail: pastor-zimmer@gmx.net. Angehörige, die Hilfe benötigen, wenden sich an den Leiter der Hospizarbeit in Trier, Thomas Biewen: Telefon: 0651/1464823, E-Mail: thomas.biewen@malteser.org

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