Dorfentwicklung Ein Brand, ein Schwertransport und ein langer Tisch

Zerf · Das Jahr in Wort und Bild: Seit 1980 erscheint in Zerf jährlich eine Chronik. Längst ist es ein Hochglanzprodukt geworden. Was den Redakteuren diesmal wichtig war und welche Rolle Corona dabei spielt.

  
  
  
 Druckfrisch: Arthur Baumann, Theo Hasse, Rainer Hansen, Bruno Thiel und Alfred Gelz (von links) mit dem Jahrgang 2021 der Zerfer Jahreschronik.

Druckfrisch: Arthur Baumann, Theo Hasse, Rainer Hansen, Bruno Thiel und Alfred Gelz (von links) mit dem Jahrgang 2021 der Zerfer Jahreschronik.

Foto: Herbert Thormeyer

Ein Stück Heimat auf 82 bedruckten Seiten, mit vielen Bildern von wichtigen Ereignissen, Texten eines fleißigen Redaktionsteams und ein Ausblick, was denn alles im nächsten Jahr stattfinden könnte, wenn nicht wieder Corona dazwischenfunkt – so präsentiert sich die Jahreschronik der Ortsgemeinde Zerf. Ein sechsköpfiges Team hat die Themen zusammengestellt und die Informationen und Bilder gesammelt. Es lässt die Vereine zu Wort kommen.

„Die Tradition dieser Chronik hat der damalige Ortsbürgermeister Engelbert Jücker 1980 begründet“, erinnert sich der leitende Redakteur Bruno Thiel bei der Vorstellung des jüngsten Druckwerks. Seitdem erscheint die Chronik jedes Jahr, ohne Ausnahme, selbst wenn gerade Corona alle plagt.

So ist die Pandemie denn auch das erste Thema beim Grußwort von Ortsbürgermeister Rainer Hansen: „Ich hoffe, dass wir in 2022 wieder alle zu unseren gewohnten Aktivitäten zurückkehren können.“ Der Ortschef erklärt auch, warum einige seiner Mitbürger den Eindruck haben, es läuft im Ort zu wenig. Erklärt wird, dass es bei Projekten viele Vorschriften und Richtlinien einzuhalten gelte.

Von einer guten Haushaltslage kann berichtet werden und auch den örtlichen Unternehmen geht es gut. Allein das Kneipensterben hat sich fortgesetzt. Von einst 14 Gaststätten sind nur noch fünf im Ort übrig.

Die Wahlen spielen auf den ersten Seiten eine wichtige Rolle, und zwar, wie ortsbezogen Zerf gewählt hat. Auf dem Titelbild ist der Großbach zu sehen, so wie er natürlicherweise fließen würde – Renaturierung, nur eines von vielen Themen. Das Thema Neugestaltung Walderlebnispfad hat Thomas Keyser bearbeitet. Mit Revierförster Helmut Gödert sprach Theo Hasse in Interviewform, ein Berichtstil, der erst zum dritten Mal in der Chronik zu finden ist.

Ein spannendes Thema ist der Transport von Windradelementen vom Hirschfelderhof durchs Dorf nach Pellingen mit 25 Fotos und einem Text von Thomas Keyser. Der Brand in Oberzerf am 4. Januar zeigt auf, wie wichtig die Retter der Feuerwehr sind, zumal wenn es sich um den Gefahrstoff Flüssiggas handelt.

Bauen und Wohnen, mit steigenden Preisen, kommt nicht zu kurz und auch die geplante Kita-Erweiterung wird thematisiert. Die Situation der Schule bekommt ebenfalls Raum.

Vereine konnten ihre Beiträge beisteuern, und sehr optimistisch ist die letzte Seite mit dem Veranstaltungskalender. Der gilt natürlich nur, wenn die Pandemie die Zusammenkünfte nicht verhindert. Interessant wird dann der längste Tisch im Hochwald, eine Initiative, die der Verein Gemeinsam für Zerf schon länger plant. Dafür soll eine Straße gesperrt werden. Leute bringen Tische und Stühle sowie Essen und Getränke von zu Hause mit. Sie genießen dann alle zusammen ein Picknick an riesiger Tafel. Das soll die Dorfgemeinschaft stärken, hat aber wegen Corona bislang nicht geklappt. „Das wird unser dritter Anlauf“, sagt Theo Hasse, der in diesem Verein aktiv ist, und hofft, dass das Vorhaben diesmal gelingt.

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