In Zerf wird mit Drogen gedealt

Zerf · Bei einem Gemüsehändler nistet sich ein Drogendealer ein. Eine Öko- Landwirtin bietet überteuerte esoterische Kurse an. Auf der Theaterbühne des Heimatvereins nimmt das Unheil seinen Lauf. Zehn Hobbyschauspieler haben sich im Stück von Bernd Gombold eine Geschichte mit durchaus realem Bezug ausgesucht.

 Drogenfahnder Thorsten Weichmann (Matthias Harth) macht Dealer Mario (Simon Schwarzer) dingfest. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Drogenfahnder Thorsten Weichmann (Matthias Harth) macht Dealer Mario (Simon Schwarzer) dingfest. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Zerf. Das Leben von Gemüsebauer Franz Kohlkopf ist hart. Von frühmorgens bis spätabends steht er auf dem Feld, und in der Kasse bleibt wenig übrig. Erfolgreicher ist Nachbarin Maja Müslein. Sie spricht mit ihren Pflanzen und bietet auch überteuerte esoterische Kurse an. In dieses Spannungsfeld platzt Drogendealer Mario, der Franz gegen Bares ein paar geheimnisvolle Pflänzchen zur Pflege überlässt.
Diese Ausgangslage hat sich der Autor Bernd Gombold ausgedacht. Die Theatergruppe des Heimatvereins Ruwertal in Zerf hat das Stück "Nur Zoff mit dem Stoff" seit April einstudiert. Vor rund 200 Zuschauern wurde in der Ruwertalhalle ein großer Erfolg gefeiert.
"Das Stück passt gut zu der Zahl unserer Aktiven", erklärt Gabi Fries, diesmal eine der beiden Souffleusen, während sich Regisseurin Astrid Tapprich und ihre Truppe hinter der Bühne für den Auftritt bereithalten. Es ist eine Jubiläumsvorstellung, das 25. Stück in 25 Jahren Zerfer Theatergeschichte.
Das Bühnenbild mit den Höfen der beiden Konkurrenten ist eine Gemeinschaftsarbeit von Heimatverein und Theatergruppe, an der zwei Wochen lang gebaut wurde.
Von Anfang an dabei ist Paul Justiger. Der 81- Jährige, der den Ehemann von Ökobäuerin Maja Müslein spielt, weiß: "Theater spielen hält jung und fit im Kopf." Der Jüngste der Truppe, Matthias Harth, feiert hingegen sein Bühnendebüt. Der 19- Jährige findet: "Theater macht Spaß und steigert enorm das Selbstbewusstsein." Nur die merkwürdige Sprache und die Bewegungen eines Homosexuellen, den er darstellt, seien nicht einfach einzustudieren.
Viel üben musste auch Werner Willems für seine Rolle als Pizzabäcker Giovanni Tomati: "Italienisch zu klingen ist schwer. Aber noch schwerer italienisch zu fluchen." Einen besonderen Zungenschlag bringt Andrea Jünger als Ladenbesitzerin Berta Lädele mit ihrem herrlichen Sächsisch auf die Bühne: "Ich bin zudiefst entdäuschd."
Für die zweite Vorstellung am kommenden Samstag um 20 Uhr gibt es noch Karten. Sie sind im Vorverkauf bei Schreibwaren/ Elektro Bauke in Zerf für sechs Euro erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Kinder bis elf Jahre haben freien Eintritt. doth

Extra

Gemüsehändler Franz Kohlkopf: Erhard Pötsch; Erika, seine Frau: Christa Molitor; Ökolandwirtin Maja Müslein: Nicole Klasen; ihr Mann Klaus: Paul Justinger (81); Pizzabäcker Giovanni Tomati: Werner Willems; seine Frau Maria: Laura Weichenhain; Henneliese von Wolkenstein: Hannelore Schild; Ladeninhaberin Berta Lädele: Andrea Jünger; Drogendealer Mario: Simon Schwarzer; Drogenfahnder Thorsten Weichmann: Matthias Harth; Souffleusen: Anneliese Moßmann und Gabi Fries. doth

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