In Zukunft heißt es: "On parle français"

Gute Zukunftsaussichten für die Nitteler Grundschule: Das Bildungsministerium genehmigt ab dem Schuljahr 2010/11 die Einrichtung einer Klasse, in der in deutscher und französischer Sprache unterrichtet wird.

 Zufrieden betrachten VG-Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (rechts) und der Erste Beigeordnete der VG, Joachim Weber, die Fortschritte bei der Sanierung des Nitteler Schulgebäudes. Nach Investitionen in Höhe von 1,4 Millionen Euro sollen über 50 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Zufrieden betrachten VG-Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (rechts) und der Erste Beigeordnete der VG, Joachim Weber, die Fortschritte bei der Sanierung des Nitteler Schulgebäudes. Nach Investitionen in Höhe von 1,4 Millionen Euro sollen über 50 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Nittel. (jbo) Die Grundschule St. Marien in Nittel wird die erste Schule in der Verbandsgemeinde Konz, in der ab der ersten Klasse zweisprachiger Unterricht angeboten wird. "Aktuell haben sich 30 Kinder für das kommende Schuljahr für die Klassenstufe eins angemeldet, davon wählen 18 den deutsch-französischen Unterricht und zwölf die rein deutschsprachige Variante", berichtet Schulleiter Franz-Jürgen Mertens.

Der bilinguale Unterricht findet zunächst in den Fächern Musik, Sport und Zeichnen statt - sowie in zwei Wochenstunden, die vom Klassenlehrer in Zusammenarbeit mit dem Französischlehrer bestritten werden.

"Bis zur vierten Klasse steigert sich die Stundenzahl auf 14 Wochenstunden, wobei es sich nicht um Französisch-Unterricht handelt, sondern um ganz normalen Unterricht, der in französischer Sprache gehalten wird", erläutert Mertens. Es sei obendrein möglich, auch im Sachunterricht oder in Mathematik zweisprachig zu unterrichten, wenn die Lehrer das befürworten. "Im Grunde führen wir eine Art zweite Amtssprache ein", sagt Bürgermeister Frieden. "Die neu zugezogenen Familien sind bildungsorientiert und haben oftmals einen französischsprachigen Hintergrund", erläutert Landeselternbeiratsmitglied Reiner Schladweiler das große Interesse am bilingualen Unterricht. Nittels Elternsprecher Ralf Hustadt ergänzt: "Seit der ersten Umfrage vor einem Jahr hat sich das Verhältnis zugunsten des zweisprachigen Unterrichts umgekehrt." Die Mehrzahl der Schüler würde sich mittlerweile für den bilingualen Unterricht entscheiden.

Franz-Jürgen Mertens sieht das neue Angebot auch als Maßnahme zur Zukunftssicherung der Nitteler Grundschule. Er betont zugleich die Chancen für Kinder aus anderen Gemeinden an der Obermosel. "Bislang kommen unsere Schüler aus Nittel, Wellen, Temmels und Onsdorf. Aber der bilinguale Unterricht kann auch für Familien in Wasserliesch oder Oberbillig interessant sein", hebt der Schulleiter die Einzigartigkeit des Angebots in der Verbandsgemeinde Konz hervor. Auch Bürgermeister Frieden sieht die Zukunft der Nitteler Grundschule positiv: "Wir würden nicht 1,4 Millionen Euro in die Sanierung der Schule stecken, wenn wir nicht davon ausgehen würden, dass auch in 20 oder 30 Jahren noch Kinder in Nittel unterrichtet werden."

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