Investor haucht Hermeskeiler Industriegelände neues Leben ein

Hermeskeil · In fünf Hallen am Dörrenbach wurden bis August 2015 Dämmstoffe produziert. Seitdem stehen sie leer. Jetzt hat ein Hochwälder Unternehmen das Areal gekauft und sucht dafür neue Mieter.

 Ortstermin mit den Investoren in einer der fünf leer stehenden Gewerbehallen am Hermeskeiler Stadtrand (von links): Patrick Anell (Ifa Objektgesellschaft Indus triepark Hermeskeil), Geschäftsführer Wolfgang Schäfer, Ifa-Mitarbeiter Manfred Bollig und Stadtbürgermeister Mathias Queck. TV-Foto: Christa Weber

Ortstermin mit den Investoren in einer der fünf leer stehenden Gewerbehallen am Hermeskeiler Stadtrand (von links): Patrick Anell (Ifa Objektgesellschaft Indus triepark Hermeskeil), Geschäftsführer Wolfgang Schäfer, Ifa-Mitarbeiter Manfred Bollig und Stadtbürgermeister Mathias Queck. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil Die Schließung des Werks sei für Hermeskeil sehr überraschend gekommen, sagt Stadtbürgermeister Mathias Queck beim Termin auf dem ehemaligen Firmengelände im Gewerbegebiet Dörrenbach. Seit knapp zwei Jahren steht der 53 000 Quadratmeter große Industriekomplex mit fünf Gewerbehallen leer. Zuletzt hatte dort das Unternehmen Isobouw Dämmstoffe wie Styroporplatten produziert. Vielen Hermeskeilern dürften auch die Vorgängerfirmen Knauf Dämmstoffe und Rhinolith noch etwas sagen.
Im August 2015 kam das Aus für den Standort. Nun steht aber ein Investor bereit, der das Gelände wieder herrichten und eine neue Nutzung ermöglichen will.
Die Immobiliengesellschaft Ifa aus Schillingen (siehe Info) hat das Areal gekauft - und verfolgt große Ziele. "Wir haben vor, die Gebäude wieder zu vermieten", sagt Geschäftsführer Wolfgang Schäfer. Bereits vergeben sei ein Auftrag, auf allen Hallendächern Photovoltaik-anlagen zu installieren. Zwar steige man gerade erst in die Vermarktung ein. Es gebe aber bereits Anfragen von produzierenden Betrieben, aber auch von Unternehmen aus der Logistikbranche. Für beides sei der Standort geeignet.
"Ein Produktionsbetrieb wäre uns am liebsten. Aber ich wäre auch nicht abgeneigt, wenn hier jemand nach Lagerflächen sucht", sagt Schäfer. Das Thema Logistik sei "stark im Kommen", stellt der Schillinger fest. Das Gelände biete durch die unmittelbare Nähe zur Autobahn A 1 eine "optimale Verkehrsanbindung". Schäfer ist zudem überzeugt, dass sich Hermeskeil insgesamt als Industrie- und Gewerbestandort "wieder nach oben entwickelt". Im Industriepark in Föhren gebe es kaum noch freie Flächen. Zudem sei der Landkreis Trier-Saarburg dabei, seine Wirtschaftsförderung neu auszurichten. Ende des Jahres wird der 55 Jahre alte Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal aufgelöst (TV vom 31. März). In ein neues Konstrukt soll laut Stadtchef Queck auch Hermeskeil stärker eingebunden werden.
Der Industriekomplex am Dörrenbach umfasst ein Verwaltungsgebäude, eine Produktionshalle und vier Lagerhallen, von denen die größte (2300 Quadratmeter) erst 2010 errichtet wurde. Um das Objekt zu vermarkten, hat die Ifa eine eigene Objektgesellschaft Industriepark Hermeskeil gegründet, die von Patrick Anell geführt wird. Über die genaue Höhe der Investition will Schäfer nicht sprechen, es werde am Ende aber ein "sechsstelliger Betrag" sein. Zum weiteren Zeitplan sagt er: "Wir sind in Verhandlungen. Ich schätze, dass wir innerhalb der nächsten zwölf Monate für gut die Hälfte der Hallen eine neue Nutzung gefunden haben." Damit verbunden seien idealerweise einige neue Arbeitsplätze. Zwei habe die Ifa immerhin selbst schon geschaffen: Manfred Bollig werde sich um die Immobilie kümmern, zudem verstärke eine neue Kraft das Hausmeisterteam.
Stadtchef Queck ist zufrieden mit den Fortschritten in dem Gewerbegebiet, das bislang "schon ein bisschen unser Sorgenkind" gewesen sei. "Wir sind jetzt bei dem leerstehenden Hela-Baumarkt auf einem guten Weg", sagt Queck. Dort will ein Investor ein Einkaufszentrum mit Lebensmittelgeschäft, Drogeriemarkt und weiteren Fachmärkten ansiedeln (der TV berichtete am 14. und 21. Juli).
Nun sei auch für den Isobouw-Komplex ein "ortsnaher Investor da, der offensiv an die Vermarktung herangehen wird". Ein nicht unwichtiger Nebeneffekt sei, dass das Gelände gleich neben dem Ruwer-Hochwald-Radweg nicht verwahrlose. Der Investor selbst lobt die bisherige Zusammenarbeit: "Wir haben alle Auskünfte problemlos erhalten, die für uns wichtig waren."Extra: VOM BAHNHOF BIS ZUM FACHMARKT

 Ein Blick aus der Luft auf das Areal mit fünf leerstehenden Gewerbehallen am Dörrenbach, das bald wieder in Betrieb genommen werden soll. Foto: ifa

Ein Blick aus der Luft auf das Areal mit fünf leerstehenden Gewerbehallen am Dörrenbach, das bald wieder in Betrieb genommen werden soll. Foto: ifa

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Die Immobiliengesellschaft Ifa mit Sitz in Schillingen besteht seit 1993. In der Gruppe arbeiten insgesamt 150 Menschen. Das Unternehmen ist als Anbieter von Immobilien, Projektentwicklungen und Planungen vorwiegend in der Region Trier und im nördlichen Saarland aktiv. Zu den Objekten zählen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Hotels, Fachmärkte und Sanierungsprojekte. Ein aktuelles Projekt ist die Sanierung des alten Bahnhofs in Konz.

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