Großes Bauprojekt in Konz Startschuss für Betreutes Wohnen in Könen

Konz-Könen · Der Ortsbeirat ebnet den Weg für ein Großprojekt, nachdem Entwässerungsprobleme geregelt wurden.

 Erster Entwurf mit fünf Bauabschnitten: So stellt sich der In-vestor die Planung für Betreutes Wohnen in Konz vor, die nach und nach umgesetzt werden könnte. Repro: Herbert Thormeyer

Erster Entwurf mit fünf Bauabschnitten: So stellt sich der In-vestor die Planung für Betreutes Wohnen in Konz vor, die nach und nach umgesetzt werden könnte. Repro: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer

Der Wunsch nach einem Angebot für Betreutes Wohnen in Könen ist bereits zehn Jahre alt. Jetzt drängt die Zeit, das Projekt eines Investors auf einer Fläche im Unterdorf II, Könener Straße 47 bis 49, umzusetzen, denn die Vorteile, die der Paragraf 13b des Baugesetzbuches eröffnet, gelten nur noch bis zum Jahresende. Der  von der Konzer Verwaltung beauftragte Fachanwalt für Baurecht, Paul Henseler, erklärt dem Ortsbeirat die Vorteile. „Hier gilt das Beschleunigte Verfahren, das erlaubt bis zu 10 000 Quadratmeter bebaute Fläche auch im Außenbereich ohne Ausgleichsmaßnahmen zu erschließen.“ Wenn eine Kommune die Planaufstellung bis Ende des Jahres beschließe, könne das Projekt nach diesen Bedingungen umgesetzt werden. Fast 100 Wohnungen können so entstehen, und der Bedarf ist riesig. „Ich werde häufig darauf angesprochen, wann es denn endlich losgeht“, sagt Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis.

Mit dem Status einer Schwerpunktgemeinde für die Dorferneuerung wurde 2009 in Könen die Idee geboren, altersgerechtes Wohnen anzubieten. Doch die Hürden schienen bislang unüberwindlich. „Mal fehlte ein passendes Gebäude, mal das  Grundstück, aber meist mangelte es am Geld“, beschreibt der Ortschef das Dilemma. Vor zwei Jahren rief jedoch ein Investor den Ortsvorsteher an und stellte ihm seine Idee für betreutes Wohnen vor. Der Name des Geldgebers wird in der Ortsbeiratssitzung nicht genannt.

Doch es taten sich Hindernisse auf. Gutachten über Bodenverhältnisse, Flora und Fauna mussten her. Ein größeres Problem war die Entwässerung. Der Maarbach ist für die Aufnahme von Starkregen zu klein. Das Wasser muss kontrolliert in die Saar geführt werden. Die Lösung ist ein unterirdisches Regenrückhaltebecken, das groß genug ist, sogar für weitere Bauprojekte die Entwässerung zu kompensieren. Dafür treten die Verbandsgemeindewerke Konz in Vorleistung, und die Investoren finanzieren es je nach der Größe ihres Bauprojektes. „Im Gegensatz zu einem normalen Baugebiet, das ein Angebot für mögliche Bauherren darstellt, werden in einem vorhabenbezogenen Projekt exakte Vorgaben umgesetzt, die in einem Durchführungsvertrag festgehalten sind“, erklärt Guido Wacht, hauptamtlicher Beigeordneter der VG Konz. Deshalb brauche man dafür auch einen Fachanwalt.

Der Investor ist verpflichtet, das Projekt zu realisieren und will eine Quote von bis zu 20 Prozent der Wohnungen für einkommensschwächere Mieter reservieren. Bedenken von Ratsmitglied Mario Maximini (CDU), die künftige Planung könnte sich mit der vorliegenden Flächennutzungsplanung überschneiden, räumte Beigeordneter Wacht aus: „Erst mal sehen, was die neue Planung bringt.“ Bei zwei Enthaltungen stimmte der Ortsbeirat  einstimmig für den Aufstellungsbeschluss. Sind die Pläne fertig, werden diese erneut im Ortsbeirat und im Stadtrat beraten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort