Investor will Konzer Hauptbahnhof zum Hotel umbauen

Konz · Die Firma Ifa-Immobilien hat ein Konzept für den Konzer Hauptbahnhof erstellt. Geht es nach diesen Plänen, könnten dort ein Hotel, ein Restaurant und ein Biergarten entstehen. Die Option der Firma auf das Bahnhofsgebäude läuft jedoch bald aus.

 Die Stadt hofft schon länger auf einen Investor mit einem tragfähigen Konzept für den Konzer Hauptbahnhof. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Stadt hofft schon länger auf einen Investor mit einem tragfähigen Konzept für den Konzer Hauptbahnhof. TV-Foto: Friedemann Vetter

Konz. Schon 2008 hat die Stadt Konz das Bahnhofsgebäude im Stadtzentrum gekauft. Mit der Firma Ifa-Immobilien aus Schillingen (Verbandsgemeinde Kell am See) hat sie auch schon 2009 einen Projektentwickler für den Bereich gefunden. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden erhofft sich, "dort eine nachhaltige Stadtentwicklung in Gang zu setzen".
Ein Konzept für den Bereich hat die Ifa schon entwickelt. Geschäftsführer Wolfgang Schäfer hat dem TV nun erstmalig Entwürfe präsentiert (siehe Grafik). Seine Firma plant ein 53-Zimmer-Hotel mit Tagungsräumen und Wellnessbereich, ein Restaurant und einen Biergarten mit Brauereiausschank. Dazu würde das alte Bahnhofsgebäude saniert. Über einen gläsernen würfelförmigen Eingangsbereich würde es an einen dreigeschossigen Neubau angeschlossen.
"Der Altbaubereich prägt den vorgelagerten Platz, während der schlichte Neubau sich zurücknimmt", argumentiert Schäfer. "Die zentrale Lage und die Tatsache, dass es der Stadt Konz an Hotelkapazitäten fehlt, macht eine Nutzung in diesem Segment sehr gut realisierbar." Mit dem Angebot wende er sich an Radtouristen und Geschäftsreisende. "Aus gastronomischer Sicht würde der Stadt eine Ergänzung des Portfolios an Gaststätten zugutekommen", sagt Schäfer. Die Stadt Konz hatte dem Unternehmen schon 2009 eine Zwei-Jahres-Kaufoption erteilt mit der Auflage, ein tragfähiges Nutzungskonzept für den Bahnhof zu entwickeln. Diese Option läuft Ende Oktober aus.
"Wir haben schon viel Energie in dieses Projekt gesteckt", sagt Schäfer. Seine Firma könne bis Oktober aber noch keine ausführungsreifen Pläne vorlegen. "Von der Stadt erhoffen wir uns eine Verlängerung der Option", sagt der Ifa-Chef. Jetzt, wo seine Firma die Planungsphase für den Wohnkomplex am Konzer Markt (der TV berichtete) abgeschlossen habe, konzentriere er sich auf den Hauptbahnhof, verspricht er.
Die Stadtverwaltung begrüßt die Pläne. Mit dem Bau von Hotelzimmern würden neue und zeitgemäße Übernachtungsangebote geschaffen, sagt Bürgermeister Frieden. "Die Nachfrage besteht zweifellos." Allerdings ist das Projekt bisher nicht über das Entwurfsstadium hinausgekommen. Es sei zwar schon in städtischen Gremien vorgestellt, aber noch nicht ausführlich beraten worden, sagt Frieden. Eine Verlängerung der Option sei nur nach Zustimmung der städtischen Gremien möglich. Die Entscheidung darüber hänge von dem Engagement des Unternehmens ab. Schäfer bekomme vor Ablauf der Option die Chance, Projektfortschritte und zeitliche Pläne im Stadtrat zu erläutern.
"Die Stadt hat den Investor zutreffenderweise bereits wissen lassen, dass keine Städtebauförderungsmittel für das Hotelvorhaben bereitgestellt werden können", stellt David Freichel, Pressesprecher des Landesinnenministeriums, klar. Das Ministerium vergibt die Mittel aus dem Bund-Länder-Städtebauprogramm "Aktive Stadtzentren" (der TV berichtete mehrfach). Schäfer wird laut Freichel davon nicht profitieren, obwohl der Bahnhof in dem Fördergebiet liegt. Es gebe aber andere Fördermöglichkeiten, darüber müsse die Stadt entscheiden.Die Firma Ifa-Immobilien hat schon Erfahrungen im Hotel- und Gastronomiebereich gesammelt. Unter anderem hat sie das Hochwälder Brauhaus und das Hochwälder Wohlfühlhotel am Losheimer See sowie das Hotel Saar Galerie und die Villa Keller in Saarburg gebaut oder umgebaut. cmk

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