Investoren halten an Golfpark fest

Temmels/Tawern · Transparenter und persönlicher: Die Golfpark-Investoren stellten am Dienstag erstmals selbst ihre Pläne für das Fellericher Plateau vor. Heute wird eine Internetseite mit allen Informationen freigeschaltet.

Es ist der Startschuss ihrer Werbe-Offensive. Zum ersten Mal äußern sich die Investoren des Golfpark-Projekts zu ihrem 300-Millionen-Euro-Vorhaben: der luxemburgische Rechtsanwalt René Faltz und sein Golf-Freund und Projektentwickler Antoine Feidt, der aus dem luxemburgischen Traditionsunternehmen "Bétons Feidt" in Mertert stammt, sowie Sjef Frantzen, "Director International Developments" bei der Matexi Group, nach eigenen Angaben Belgiens größter Bauträgergesellschaft. Zusammen mit Investor Flavio Becca, Hauptaktionär der französischen Golfanlage Preisch, unweit der luxemburgischen Grenze, bilden sie die Golf Development Tawern-Fellerich GmbH.

Bei dem Pressetermin präsentieren die Herren nicht nur den neuen Namen des Projekts: "Plateau 27. Leben am Grün". Es geht den Geldgebern vor allem um klare Aussagen und das Ausräumen von Missverständnissen: "Wir, die Investoren, versichern Ihnen, den Bürgern, den Gemeinden und allen Beteiligten, den festen Willen, unser Gesamtprojekt umzusetzen", sagt Frantzen. Und das machten sie "mit sehr viel Freude, Enthusiasmus und Überzeugung". Sein Kollege Faltz ergänzt später: "Wir garantieren, wir werden nicht nur eine Bebauung realisieren." Es gehe ihnen zudem darum, mit der Natur nachhaltig umzugehen und den Tourismus zu fördern. Nicht zuletzt dafür soll auch offiziell der ehemalige Golfprofi Bernhard Langer den Golfplatz-Architekten Christoph Städler unterstützen.

Reduzierung der Zahl der Wohneinheiten



Das Projekt sieht nach Investorenangaben vor, dass es auf Tawerner Gebiet maximal 300 Wohneinheiten, ein Hotel mit Restaurant, ein Clubhaus sowie eine Neun-Loch-Anlage geben wird. Für die Temmelser Seite ist eine 18-Loch-Golfanlage anvisiert. Insgesamt soll das "Plateau 27" auf einer Fläche von 200 Hektar realisiert werden.

Die Reduzierung der Anzahl der Wohneinheiten von 400 auf 300 begründen die Investoren vor allem mit einer höheren Wohnqualität sowie einer Reduzierung des Lärms. Die erschlossenen Grundstücke soll es laut Frantzen ab einer Größe von 400 Quadratmetern und "zu in der Region üblichen Preisen" geben. Damit wollen die Investoren auch Bauwillige aus der Umgebung ansprechen.

Um Unterstützung für ihr Vorhaben werben die Investoren jetzt auch verstärkt bei der Bevölkerung. Nicht umsonst schalten sie am heutigen Mittwoch, spätestens ab 20 Uhr, die Website www.plateau27.de frei, um dort unter anderem Pläne und Gutachten zu veröffentlichen und Fragen, Lob, Kritik und Wünsche der Bürger zu erfahren. Weitere Aktionen wie Info-Tage und ein Info-Center im Temmelser Parkettcenter Böhm sollen in den nächsten Monaten folgen.

Mit Blick auf das Genehmigungsverfahren soll sich aus Investorensicht in absehbarer Zeit einiges tun. "Die Dossiers sind gut vorbereitet. Es könnte sehr schnell gehen", sagt Faltz. Auch um die Zustimmung der Temmelser Gemeinderatsmehrheit werben die Geldgeber nach eigenen Angaben weiter.

Die Investoren sind optimistisch, das Baurecht für das Mammutprojekt spätestens Anfang nächsten Jahres zu erhalten. Am 31. März 2011 laufen die Verträge aus, die die Investoren mit den Grundstückseigentümern auf dem Plateau geschlossen haben. Eine weitere Verlängerung stünde dann im Raum. Faltz: "Wir haben keine Zeit, über den Worst Case (schlimmsten Fall) nachzudenken."

Meinung: Zeit für Tacheles
Die Investoren meinen es ernst mit dem Golfpark-Projekt. Seit Jahren halten sie an den grundlegenden Plänen fest. Diese sehen die Anlage auf Temmelser und Tawerner Gebiet vor. Seitens der Tawerner Ratsmehrheit gibt es grünes Licht für das Mammut-Vorhaben. Zwar werden auch Temmelser Ratsmitglieder nicht müde zu betonen, sie würden die Idee grundlegend unterstützen, zögern mit ihren Einwänden allerdings den Fortgang der Planung heraus. Das ist ihr gutes Recht. Allerdings sollte von allen Seiten Tacheles darüber gesprochen werden, was gewünscht und was möglich ist. Die Zeiten der Diskussion mit vielen "Wäre, Wenn und Aber" und der Taktiererei sollten vorbei sein. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen für offene und persönliche Gespräche, bei denen ein greifbares Resultat herauskommt. a.pipke@volksfreund.de

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