"Ja, aber" zu neuen Forstreviergrenzen in Geiseld

Geisfeld · Der Ortsgemeinderat Geisfeld hat seinen Doppelhaushaltsplan für 2015 und 2016 beschlossen. Ebenso einstimmig hat er die neuen Forstreviergrenzen abgesegnet.

Vier Baugrundstücke, eine Posaune, ein neues Dach für den Jugendraum und ein Schutzwagen für Waldarbeiter. Diese vier Posten prägen den Doppelhaushalt der Ortsgemeinde Geisfeld. Das Bauland, Nebenprodukt notwendiger Straßenbauarbeiten am Reisberg, soll bald vermessen und für 80 000 Euro realisiert werden. Die Kosten für den Schutzwagen teilen sich mehrere kommunale Waldeigentümer. Geisfeld steuert 15 000 Euro bei. Deutlich teurer ist das neue Dach der ehemaligen Raiffeisenbank, die heute teils als Jugendraum genutzt wird. Es soll etwa 40 000 Euro kosten. Mit weiteren 10 000 Euro will die Gemeinde den Musikverein, der sein 50-jähriges Bestehen feiert, unterstützen. Mit den aktuellen Vorhaben stellte Verwaltungsmitarbeiter Kai Rosar die laufenden Ausgaben vor. Darunter knapp 40 000 Euro binnen zwei Jahren für den Beu-rener Kindergarten, in dem die Waschräume saniert werden, sowie Ausgaben für den neuen Sportplatz.
Auf dem im Juli 2014 eingeweihten Hybridrasenplatz, dem ersten weit und breit, ist entgegen anderslautender Gerüchte alles im grünen Bereich. Laut Ortsbürgermeister Theo Palm musste nach dem nassen Winter allerdings die gesamte Fläche maschinell aufgeraut und abgesaugt werden. Anders wäre dem "Schneeschimmel"-Befall nicht beizukommen gewesen. Doch die Firma, über die Gemeinde und Verein den Hybridrasen orderten, habe alles "ruckzuck" - und für die Gemeinde kostenfrei - in Ordnung gebracht. "Die sind alle sechs bis acht Wochen vor Ort, um den Platz zu behandeln", erklärte Uwe Cronauer, erster Beigeordneter und Sportvereinsvorsitzender. Das sei der Vorteil des vertraglich vereinbarten Pflegepaketes, für das die Gemeinde drei Jahre lang je 15 000 Euro zahlt (der TV berichtete).
In den vom Kreis bezuschussten Hybridplatz investierte Geisfeld etwa 172 000 Euro, der Verein weitere 60 000 Euro. Dennoch will die Gemeinde auch die unerwartete Chance für ein schnelleres Datennetz nutzen. Für einmalig knapp 20 000 Euro soll der Ort an eine Breitbandleitung von Lorscheid nach Thalfang angeschlossen werden. Für die Zukunft des Ortes sei das alternativlos, sprach Ratsmitglied Josef Eiden seinen Kollegen aus dem Herzen.Einstimmiger Beschluss


Überraschend gelassen - und einstimmig - beschloss der Rat die vom Forstamt Hochwald vorgeschlagene Revierreform. Allerdings mit zwei Bedingungen: Geisfeld sagt nur Ja zu einem Revier mit "staatlicher Beförsterung" und möchte mit dem bisherigen Revierleiter weiterarbeiten. Wie berichtet sollen im Zuge der Nationalparkgründung die Reviere neu zugeschnitten oder wie Königsfeld-Thiergarten zerschlagen werden. Die Flächen von Geisfeld sollen dem Revier Malborn angegliedert werden, die von Hinzert-Pölert und Rascheid dem Revier Beuren, zu dem auch Bescheid gehört. In Malborn gibt es allerdings Überlegungen, dem Beispiel von Neunkirchen folgend ein eigenes Revier mit einem kommunalen Revierleiter zu gründen. Sollte der Rat das beschließen, müssten die aktuell geplanten Grenzen der künftig etwa 1800 Hektar großen Reviere ohnehin anders gezogen werden, versicherte Forstamtsleiter Bernhard Buss.

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