Ja zur zweiten Bender-Skulptur

SCHWEICH. Bezieht die Stadt künftig Öko-Strom, oder fließt ab 2007 "normaler Saft" aus den Steckdosen? Über diese Frage gingen die Meinungen in der jüngsten Sitzung des Stadtrats auseinander. Einstimmig beschlossen wurde, ein weiteres Werk des Kunstschmieds Jörg Bender aufzustellen.

 Figuren symbolisieren das Leben in Schweich: Kunstschmied Jörg Bender mit dem Entwurf für die zweite Kreisel-Skulptur. Foto: Friedhelm Knopp

Figuren symbolisieren das Leben in Schweich: Kunstschmied Jörg Bender mit dem Entwurf für die zweite Kreisel-Skulptur. Foto: Friedhelm Knopp

Die Frage "Öko-Strom oder nicht" ergab sich aus der zum 1. Januar 2007 fälligen Neuausschreibung der Elektrizitätslieferung. Die gilt sowohl für das öffentliche Netz als auch für die Sonderverträge zur Belieferung öffentlicher Einrichtungen wie Schulen oder Freibäder. Einstimmig beschloss der Rat, sich - wie von der Verbandsgemeinde vorgeschlagen - an einer Bündelausschreibung des Gemeinde- und Städtebundes zu beteiligen. Weiter war zu entscheiden, ob Schweich künftig Öko-Energie oder Normalstrom beziehen wolle. Ein Angebot der Firma LichtBlick lag vor. LichtBlick vertreibt nur Strom aus regenerativen Quellen und aus erdgasgefeuerter Kraft-Wärme-Kopplung. Die beiden Alternativen unterscheiden sich allerdings auch im Preis. Der Grundpreis beim Öko-Strom kostet 111,36 Euro pro Jahr, bei Normalstrom sind es jährlich 91,95 Euro. Die Kilowattstunde Öko-Strom liegt bei 16,78 Euro, die beim Normalstrom kostet 16,73 Euro. Heinz Dieter Natus plädierte im Namen der SPD-Fraktion für "ein klares Ja zugunsten des Öko-Stroms", auch wenn dies nicht die preisgünstigste Lösung sei und die Firma LichtBlick keine "Dienstreisen" für Entscheidungsträger veranstalte. Aus Gründen des Klimaschutzes, fügte er hinzu, und "weil in der Verbandsgemeinde Schweich auch Strom aus Wasser und Wind produziert wird". CDU und FWG sprachen sich gegen die Öko-Variante aus. "Nicht wegen der RWE-Reisen, an denen hier sowieso niemand teilnimmt", so Johannes Heinz von der CDU-Fraktion, sondern weil man den Öko-Strom für eine teure Mogelpackung halte. Heinz Lehnert von der FWG kritisierte die aus seiner Sicht landschaftszerstörende Ausbreitung der Windkraft und bezweifelte, dass "uns Öko-Strom umweltmäßig weiterbringt". Mit zwölf gegen acht Stimmen fiel schließlich die Entscheidung für eine Normalstrom-Ausschreibung. Einstimmig beschloss der Rat, auch den im Zuge der Entlastungsstraße geplanten Kreisel am nördlichen Ortsausgang mit einer Skulptur zu zieren. Der Schweicher Kunstschmied Jörg Bender, der auch die Plastik an der Moselbrücke geschaffen hatte, stellte zuvor einen Entwurf vor. Die von ihm konzipierte Stahlskulptur zum Thema "Schweicher Stadtleben" lehnt an das bereits existierende Werk an der Brückenstraße an, hat aber zusätzliche figürliche Elemente. Bender: "Ich habe überlegt, wo die Stärken der Stadt Schweich liegen und kam zu dem Schluss, dass sie familienfreundlich ist und Lebensqualität hat." Und dies werde nun durch Symbolfiguren verdeutlicht.Logische Fortsetzung des ersten Werks

In der Debatte fand der Entwurf breite Zustimmung. Von einem "ersten Gruß am Stadtrand mit hohem Wiedererkennungswert" war die Rede. Stadtbürgermeister Vitus Blang: "Im Ausschuss haben wir diskutiert, ob nicht ein anderer Künstler eine Chance erhalten sollte. Aber diese Skulptur am Ortseingang stellt die logische Fortsetzung des ersten Kunstwerks am anderen Ende der Stadt dar. Die Gestaltung sollte daher in einer Hand bleiben." Die Stahlkonstruktion wird 27 500 Euro kosten. Die Stadt will nun wieder - wie bei der ersten Skulptur - auf Sponsorensuche gehen.

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