Jäger schießt auf Wildschwein - und trifft Autofahrer

Beuren · Das hätte viel schlimmer ausgehen können: Ein Jäger hat am Donnerstagabend nahe Beuren mit einem Schuss aus seinem Jagdgewehr versehentlich ein fahrendes Auto getroffen. Das Projektil schlug auf der Fahrerseite ein. Der 58 Jahre alte Insasse erlitt eine leichte Verletzung über dem Auge.

Beuren. Es muss für einen 58 Jahre alten Mann aus Hermeskeil ein großer Schreckmoment gewesen sein. Am Donnerstagabend ist er nach Angaben der Polizei gegen 22 Uhr mit seinem Kleinwagen auf der Landesstraße zwischen Beuren und Hinzert unterwegs, als es plötzlich kracht und die Seitenscheibe an seinem Fahrzeug zerbricht. Unmittelbar darauf verspürt der 58-Jährige einen Schmerz im Gesicht. Der Grund: Sein Auto wurde von einem Schuss getroffen. Auf der Fahrerseite ist das Projektil eines Jagdgewehrs eingeschlagen. Das stellt sich heraus, als die herbeigerufenen Beamten der Hermeskeiler Polizei am Tatort eintreffen.
Fahrer leicht verletzt


"Der Mann hatte eine Wunde über dem linken Auge. Ob sie von den Splittern der Scheibe herrührt oder vom Projektil selbst, lässt sich bislang aber nicht zweifelsfrei sagen", betont Michael Wahlen, Leiter der Hermeskeiler Polizeiinspektion (PI), am Freitag auf TV-Anfrage. Der 58-Jährige habe sich deswegen im Trierer Brüderkrankenhaus ambulant behandeln lassen. Er konnte die Klinik aber schon nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Abgefeuert wurde der Schuss von einem 52 Jahre alten Jäger. Er hatte in der Nähe der Straße auf seinem Hochsitz gesessen und mit seiner 7,6 Kaliber-Langwaffe auf ein Wildschwein geschossen. Nach erster Auswertung der Spuren hatte der Jäger den Schwarzkittel auch am Hals getroffen und damit getötet.
Die Gewehrkugel wurde nach dem Durchschuss allerdings abgelenkt und schlug dann unglücklicherweise in die Seitenscheibe des Wagens ein. So rekonstruiert die Polizei das Geschehen.
Laut Wahlen hat der Jäger unmittelbar nach seinem Schuss bemerkt, dass das Auto mit angeschalteter Warnblinklichtanlage auf der Straße stand. Der 52-Jährige sei danach direkt zum Wagen des getroffenen Mannes gegangen und habe sich um ihn gekümmert. Auch der Jäger habe beim Eintreffen der Polizei unter Schock gestanden, so Wahlen. Sein Fazit lautet: "Bei diesem Vorfall hatten alle Beteiligten sehr viel Glück."
Gleichwohl hat die Polizei gegen den 52-jährigen Jäger, der aus der Nähe von Hermeskeil kommt, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihm wird Körperverletzung vorgeworfen. ax

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